ADAC-Tipps zu Herbstgefahren: Zeitumstellung und Wildwechsel erschweren den Berufsverkehr

Die Herbstgefahren wie Nässe, Laub auf den Straßen und Nebel machen den Autofahrern derzeit das Leben schwer. Wenn am kommenden Wochenende die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden und es künftig früher dunkel wird, steigt das Risiko noch einmal, denn der Berufsverkehr findet dann abends vornehmlich in der Dunkelheit statt. Das Unfallrisiko für Kraftfahrer ist im Dunkeln nachweislich um 50 Prozent höher als bei Tageslicht, für Fußgänger sogar um 150 Prozent.

In der Dunkelheit können Autofahrer die eigene Geschwindigkeit nicht immer gut einschätzen. Außerdem sind Entfernungen und Geschwindigkeiten anderer Fahrzeuge nicht so deutlich wahrzunehmen – das gilt auch für Fußgänger und Radfahrer bei sich nähernden Autos. Deshalb müssen alle Verkehrsteilnehmer in dieser Jahreszeit noch mehr Rücksicht auf andere nehmen und sich klar erkennbar verhalten, um das Risiko so gering wie möglich zu halten. Neben funktionierendem Licht bei Auto und Fahrrad ist dabei die Kleidung ein entscheidender Aspekt. Denn ein dunkel gekleideter Fußgänger ist für einen Autofahrer erst auf rund 25 Meter, ein hell gekleideter dagegen bereits bei etwa 40 Meter Entfernung sichtbar. Fluoreszierende und reflektierende Kleidungsstücke sorgen für mehr Sicherheit und dienen dem eigenen Schutz, sie erhöhen die Sichtbarkeit auf 140 Meter.

Gefahr von Wildunfällen steigt

Das Wild kennt keine Zeitumstellung. Auf der Suche nach Futter sind Reh, Hirsch und Wildschwein in der Morgendämmerung unterwegs, und die ist ab der kommende Woche etwas früher. Damit fällt sie zunächst verstärkt in den Berufsverkehr. Bei den Autofahrern ist deshalb eine erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. In Niedersachsen gab es im Jagdjahr 2014/2015 immerhin 26.430 Wildunfälle – vor allem bei den Wildschweinen Tendenz steigend. Wegen der Maisernte ist das Schwarzwild zurzeit auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Ganze Rotten kreuzen teilweise die Straßen, wenn die Maisfelder gemäht werden, auf denen sie sich gerade aufhalten. Noch bis Mitte November ist daher die Gefahr von Unfällen mit Wildschweinen besonders groß.

Wer folgende Tipps befolgt, kommt trotz Wildwechsel sicher an: 

  • Fahrbahnränder im Auge behalten und ausreichend Sicherheitsabstand zum rechten Fahrstreifen wahren.
  • Stets auf mehrere Tiere einstellen; Achtung: Wild flüchtet nicht immer auf dem kürzesten Weg, sondern oft vor dem Fahrzeug her.
  • Stehen Tiere auf der Straße und es herrscht kein Verkehr, bremsen, hupen und gegebenenfalls abblenden, damit das Wild einen Fluchtweg findet.
  • Nutzen alle Vorsichtsmaßnahmen nichts, dem Tier nicht ausweichen! Um sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden: Lenkrad fest umgreifen und bremsen.