Handball Hannover-Burgwedel gastiert beim Titelfavoriten in Hamburg

Für den Handball Hannover-Burgwedel e.V. steht am kommenden Sonntag das wohl leichteste Saisonspiel auf dem Programm. Um 15 Uhr treten die Drittligahandballer aus dem Norden Hannovers vor voraussichtlich fast 4.000 Zuschauern in der Alsterdorfer Sporthalle beim HSV Hamburg an. Die Gastgeber sind der haushohe Meisterschaftsfavorit der Saison 2017/18 und konnten in der vergangenen Spielzeit alle 15 Heimspiele gewinnen. Auch am Sonntag wäre alles andere als ein deutlicher Sieg des Handballsportvereins eine Überraschung.

Der HSV von Trainer Torsten Jansen hat schon am ersten Spieltag beim überdeutlichen 32:16-Auswärtssieg im Hamburger Derby gegen Barmbeck seine diesjährige Stärke unter Beweis gestellt. Dabei hat der Hamburger Superstar Blazenko Lackovic, der vom THW Kiel nach Hamburg gewechselt ist, noch nicht einmal mitgewirkt. Hamburg verfügt zweifelsohne über eine Mannschaft mit Zweitligaformat und auch die Rahmenbedingungen für professionellen Handballsport sind in der Hansestadt gegeben. Der HSV ist heiß auf die Meisterschaft in der 3. Liga und die Hamburger Rahmenbedingungen haben schon heute Bundesligaformat.

Ganz anders sind da die Bedingungen im beschaulichen Burgwedel, wo im siebten Jahr Drittligahandball geboten wird. Angefangen von der kleinen Schulsporthalle Auf der Ramhorst, den begrenzten Trainingsmöglichkeiten, der Größe des Vereins und auch dem Zuschauerinteresse prallen am Sonntag Welten aufeinander. Aber das alles muss nicht viel bedeuten. Für die neuformierte Burgwedeler Truppe ist es das Spiel des Jahres und Florian Freitag & Co. sind heiß auf den HSV und die Alsterdorfer Sporthalle.

HHB-Trainer Jürgen Bätjer will seiner Mannschaft nach den beiden ersten Spielen noch ein wenig Zeit geben. Der Start in die Drittligasaison fiel bei zwei Unentschieden nicht optimal aus, hätte aber auch schlechter laufen können. Bätjer sieht in seinem Team viel Potential, hat aber auch erkannt, dass ein optimales Zusammenspiel nicht von heute auf morgen klappen kann und sein Team noch ein wenig Zeit zum Einspielen braucht. Mit voller Mannschaftsstärke konnte er bislang nur in einem Vorbereitungsspiel agieren und seit der 15 Minute des Auftaktspieles in Flensborg wird vor allem Shooter Maurice Herbold schmerzlich vermisst. Er plagt sich mit muskulären Problemen herum und wird erst am Sonntag entscheiden, ob es vielleicht schon für einen Kurzeinsatz beim HSV reicht.

Auch Trainer Bätjer freut sich auf das Spiel des Jahres und ist happy, dass seine Mannschaft nicht als Favorit ins Spiel gehen muss: "Wir können befreit aufspielen und einen tollen Handballnachmittag in Hamburg genießen. Nur ganz wenige meiner Spieler haben schon vor einer solchen Kulisse gespielt und wollen sich gegen eine wirklich starke Mannschaft beweisen. Wir fahren in die Hansestadt um den HSV ein wenig zu ärgern und das Spiel möglichst lange offen zu halten. Der HSV muss liefern, wir sind der krasse Außenseiter, es ist eine Partie David gegen Goliath. Darin liegt der Reiz dieser Begegnung und für uns wird es wichtig sein, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und von Beginn an hellwach sind. Natürlich hätten wir das Heimspiel gegen Braunschweig (23:23) auch gerne gewonnen, die Saison ist aber noch lang und unsere Zeit wird noch kommen. Ich wünsche mir, dass wir mit voller Kapelle in der Alsterdorfer Sporthalle auflaufen und dem HSV Paroli bieten können. Was am Ende dann dabei herauskommt, werden wir sehen."