HHB kommt in Hamburg deutlich unter die Räder

"Das war nix", lautet das knappe Fazit von HHB-Trainer Jürgen Bätjer nach der deutlichen 22:37-Pleite beim HSV Hamburg: "Unsere Vorstellung in den letzten 12 Minuten geht gar nicht. So darf man eine derartige Partie nicht zu Ende bringen."

Der Handball-Drittligist begann beim Meisterschaftsfavoriten nicht so schlecht und war beim 4:5 durch Steffen Fischer nach 12 Minuten nach auf Augenhöhe. Dann machte sich aber mehr und mehr das Fehlen von Maurice Herbold bemerkbar. Der HHB-Shooter war nach zehn Minuten verletzungsbedingt ausgeschieden. Die alte Oberschenkelverletzung brach wieder auf und Herbold konnte nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen. Er wird dem HHB in den kommenden Wochen fehlen. Der HSV hatte dann mehr vom Spiel und zog über 9:4 bis auf 12:6 davon. Die Gastgeber gingen nach 30 Minuten mit einem stabilen 17:11-Vorsprung in die Pause.

Nach dem Wechsel änderte sich zunächst nicht viel an diesem Abstand. Der HSV hatte das Kommando über die Partie übernommen und lag vorn. Der HHB ließ sich aber nicht abschütteln und hielt dagegen. Nach dem 19:14 (35. Minute) war der HSV auch nach 40 Minuten beim 22:17 mit fünf Treffern vorn. Das gleiche Bild (25:20) gab es auch 15 Minuten vor Schluss. Der Zwischenstand ging aus HHB-Sicht bis zu diesem Zeitpunkt in Ordnung. Dann aber brachen die Gäste völlig ein. Der HSV spielt jetzt wie aus einem Guss und die Burgwedeler ergaben sich ihrem Schicksal. In der letzten Viertelstunde schaffte der HHB durch Florian Freitag und Steffen Dunekacke lediglich noch zwei Tore, Hamburg dagegen zwölf. Vor 2.603 Zuschauern feierte der HSV Hamburg einen 37:22-Kantersieg. Fazit: Beim Titelfavoriten in Hamburg darf man verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise.

HHB-Trainer Jürgen Bätjer brachte es auf den Punkt: "Ich bin maßlos enttäuscht, so dürfen wir am Ende nicht auseinanderfallen. Bis zur 45 Minute war noch alles gut. Da versuchen wir mitzuspielen und machen unsere Sache nicht so schlecht. Gerade wenn man bedenkt, dass Maurice Herbold nach zehn Minuten schon raus musste. Auch wenn man das Gefühl hatte, dass der HSV schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Gefahr geraten kann. Warum wir aber 15 Minuten vor Ende abschenken, keine Zweikämpfe mehr annehmen und uns wehrlos überlaufen lassen, vermag ich nicht zu beurteilen. Hier werden wir in der nächsten Woche ernsthafte Gespräche führen müssen. Da haben die Einstellung und der Charakter nicht gepasst. Auch werden wir einige Umstellungen vornehmen müssen. 75 Prozent unserer Tore sind von Außenspielern geworfen worden. Von Halbrechts haben wir keinen Druck entwickelt und auch unsere Kreisläufer blieben torlos. Gegen Altenholz erwarte ich von meiner Mannschaft eine deutlich andere Vorstellung."

HHB: Pascal Kinzel, Colin Räbiger – Florian Freitag (4), Stefanos Michailidis, Christian Hoff (1), Steffen Fischer (1), Timo Paternoga, Thomas Bergmann (2), Marcel Otto, Maurice Herbold, Kay Behnke, Artjom Antonevitch (10/2), Steffen Dunekacke (4) und Justin Magnus Behr.