HHB verliert in Springe

Der Handball Hannover-Burgwedel (HHB) konnte auch beim Auswärtsspiel in Springe nicht unter die Punktesammler gehen. Nach 60 intensiven Spielminuten leuchtete ein 30:27-Heimsieg der Handballfreunde auf der Anzeigetafel der Sporthalle an der Harmsmühlenstraße. Die Burgwedler warten seit nunmehr sechs Spieltagen auf einen Sieg.

Gut 450 Zuschauer wollten sich das Derby in der 3. Liga nicht entgehen lassen und von Beginn an entwickelte sich ein interessanter, wenn auch nicht hochklassiger, Schlagabtausch. Über ein 5:5 nach 12 Minuten stand es auch in der 20. Spielminute noch 8:8-Unentschieden. Justin Magnus Behr bekam dann nach einem Foul an Nils Eichenberger die rote Karte gezeigt. Aus Sicht der Burgwedeler eine zu harte Strafe der beiden Unparteiischen. Eine Zeitstrafe hätte ihrer Ansicht nach vollkommen ausgereicht. In der Folge bekamen die Gäste dann etwas Oberwasser und setzten sich auf 11:9 und 12:10 ab. Der zwölfte Gästetreffer durch Steffen Dunekacke gut drei Minuten vor der Halbzeit sollte aber das letzte HHB-Tor vor dem Wechsel gewesen sein. Die finale Phase vor der Halbzeit gehörte wieder den Gastgebern. Springe erzielte drei Tore am Stück und verschwand mit einer 13:12-Pausenführung in der Kabine.

Der HHB kam danach hochmotiviert zurück und war sofort zur Stelle. Zwei Tore von Christian Hoff und je eines von Steffen Dunekacke und Kay Behnke sorgten für die erneute Gästeführung. Der HHB lag nach 35 Minuten mit 16:14 vorn und auch in der Folgezeit kontrollierte Burgwedel die Partie. 18:15 (40.) und 20:18 (45.) waren die weiteren Zwischenstände. Plötzlich und wie aus dem Nichts wendete sich jedoch das Blatt. Die Burgwedeler machten jetzt leichte Fehler und hatten auch Pech mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. Die Handballfreunde waren sofort zur Stelle und wieder zurück im Spiel. Binnen kurzer Zeit wurde der 21:21-Ausgleich hergestellt und nach 50 Minuten waren die Springer gar mit 25:22 vorn. Die HHB versuchte jetzt alles, um noch einmal näher heranzukommen, die Gastgeber spielten jetzt aber ihre ganze Routine aus. Vier Minuten vor dem Ende führten die Handballfreunde mit 27:24 und dieser Vorsprung wurde auch über die Zeit gebracht. Nach 60 Minuten feierte Springe einen verdienten 30:27-Derbysieg.

HHB-Trainer Jürgen Bätjer analysierte das Spiel wie folgt: „Wir machen heute wieder ganz viel richtig und haben bis zur 45 Minute die besseren Lösungen parat. Das Spiel war lange Zeit offen oder sogar unter unserer Kontrolle. Dann passieren uns leider wieder einfache Fehler, wir prellen uns den Ball auf die Füße, produzieren Fangfehler und stehen auch im Abwehrzentrum nicht dicht und aggressiv genug. Tim Otto und Maximilian Schüttemeyer haben wir das Torewerfen in dieser Phase zu einfach gemacht. Und das ist aktuell genau unser Problem. Jeder meiner Spieler ist für sich nicht konsequent im Kopf. Auch der Umstand, dass uns mit Maurice Herbold einer der wichtigsten Spieler fehlt, führt bei vielen zu einer Alibireaktion. Jetzt sind wir Tabellenletzter und ab sofort gibt es keine Ausreden mehr. Von hätte, vielleicht oder wir waren ganz nah dran, können wir uns nichts kaufen. Wir müssen die nächsten drei Spiele gegen Rostock, Burgdorf und Potsdam gewinnen. Das ist auch ohne Maurice Herbold möglich, wenn wir noch wesentlich fokussierter sind und mit mehr Leidenschaft und Emotionalität in jeden Zweikampf gehen."

HHB: Pascal Kinzel, Colin Räbiger – Florian Freitag (5), Stefanos Michailidis (4), Christian Hoff (3), Steffen Fischer (2), Timo Paternoga, Thomas Bergmann, Marcel Otto, Kay Behnke (4), Artjom Antonevitch (4/1), Steffen Dunekacke (5) und Justin Magnus Behr.