Gedenkstätte Ahlem: Erinnerungen in bewegenden Bildern

Shaun Hermel.Foto: Christian Stahl, Region Hannover

Erinnerungen in bewegenden Bildern: Mehr als 170 Interviews mit Menschen, die den Nationalsozialismus und den Holocaust persönlich erlebt haben, hat der inzwischen verstorbene Journalist Hans-Jürgen Hermel geführt und auf Video aufgezeichnet. Sein Sohn Shaun Hermel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte Ahlem, hat ihn bei diesem Projekt begleitet. Am Sonntag, 26. November 2017, 15 Uhr, gibt Shaun Hermel in der Gedenkstätte Ahlem einen Einblick in die Quellen der Zeitzeugeninterviews und die filmische Aufbereitung dieser Gespräche für die pädagogische Arbeit und die Dauerausstellung.

Welche Rolle spielt der Einsatz von Filmen und Videos in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus? Inwieweit muss und kann die pädagogische Vermittlung dieses Themas auf die Rezeptionsgewohnheiten junger Menschen eingehen? Diesen Fragen geht Shaun Hermel in seinem Vortrag nach und zeigt Beispiele aus dem Gesamtbestand der über 170 Zeitzeugeninterviews mit Überlebenden des Holocaust – eine unschätzbare Quelle für die Bildungsarbeit der Gedenkstätte Ahlem, vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Ablebens von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter der Gedenkstätte Ahlem ist Shaun Hermel verantwortlich für den Aufbau eines Zeitzeugenarchivs und den Einsatz der Interviews in Workshops, Ausstellungen und Veranstaltungen. Im Gespräch mit dem Publikum berichtet Hermel über die Besonderheiten des Projekts, in dem Vater und Sohn in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit den Überlebensgeschichten der Opfer an emotionale Grenzen gestoßen sind, durch die Begegnung mit diesen Menschen aber auch Kraft für die Verarbeitung dieser Geschichten gewonnen haben.