Gartenregion: Begegnungen zwischen Geschichte(n) und Literatur

Wegen ihrer Größe und naturnahen Gestaltung gehören Friedhöfe zum grünen Inventar einer Stadt. Sie dienen als Erholungsgebiete und Kulturdenkmäler, aber sie sind eben auch Orte des Trauerns und Gedenkens. Begegnungen zwischen Geschichte(n) und Literatur ermöglicht die Gartenregion am Sonntag, 19. August 2018, auf dem zweitältesten jüdischen Friedhof Hannovers "An der Strangriede". Geführt werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Historiker Dr. Peter Schulze und der literarischen Komponistin und Rezitatorin Marie Dettmer. Sie liest aus Werken von Theodor Lessing, Werner Kraft und anderen Autoren. Beginn ist um 11 Uhr.

Der Jüdische Friedhof "An der Strangriede" in Hannovers Nordstadt ist der zweite von drei jüdischen Friedhöfen in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Er wurde nach Schließung des Alten Jüdischen Friedhofs an der Oberstraße in den Jahren 1862 bis1864 von Edwin Oppler, einem Schüler Conrad Wilhelm Hases, angelegt. Friedhof und Friedhofsgebäude (Predigthalle und Gärtnerwohnhaus) sind die letzten erhaltenen Baudenkmale der durch den Naziterror zerstörten jüdischen Gemeinde, der eine ständige Ausstellung im Inneren der Predigthalle gewidmet ist. Bis zur Schließung des Friedhofs im Jahre 1924 fanden über 3000 Beisetzungen statt, von denen 2600 gesetzte Grabsteine künden.