SuedLink soll nun durch die westliche Region Hannover verlaufen

Die geplante Stammstrecke (links) und und die nunmehr als Alternative gekennzeichnete Führung durch die östliche Region.Foto: TenneT

Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW haben am heutigen Donnerstag, 21. Februar 2019, den Vorschlagskorridor für die Gleichstromverbindung SuedLink vorgestellt, den sie der Bundesnetzagentur Ende Februar zur Entscheidung vorlegen werden. Dieser Korridor sei das Ergebnis umfangreicher Detailuntersuchungen und soll von Schleswig-Holstein über Westniedersachsen, Nordhessen und Südthüringen nach Bayern und Baden-Württemberg verlaufen, wie die Übertragungsnetzbetreiber mitteilen. Er sehe unter anderem vor, dass das Erdkabel durch die westliche Region Hannover verlaufen solle.

"Durch die detaillierten Untersuchungen der möglichen Korridorvarianten haben wir nun einen konkreten Erdkabelkorridor ermittelt, der Mensch und Natur so gering wie möglich belastet. Damit sind wir jetzt auf der Zielgeraden zum tatsächlichen Korridorverlauf von SuedLink", sagte Manon van Beek, Vorstandsvorsitzende von TenneT, und appellierte: "Der Netzausbau braucht die Unterstützung der Politik auf allen Ebenen und gesellschaftliche Akzeptanz. Beides ist der Schlüssel, um SuedLink und die gesamte Netzinfrastruktur zu einem Energiewendenetz umzuwandeln."

Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW, sagte: "Transparenz ist eines unserer wichtigsten Anliegen. Das werden wir in den nächsten Wochen bei zahlreichen Dialogveranstaltungen umsetzen und der Öffentlichkeit Einblick in die gesetzlich festgelegte Methode und deren Kriterien bieten, die dem heute präsentierten Vorschlag zugrunde liegen."

Um Bürgern, Gemeinden und anderen Interessierten vorab die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren, veröffentlichen TenneT und TransnetBW die Übersichtskarten zum Vorschlagskorridor und zum Korridornetz auf den Projektwebseiten www.suedlink.tennet.eu sowie www.transnetbw.de/suedlink bereits vor Einreichung der Unterlagen bei der Bundesnetzagentur. Außerdem informieren die Übertragungsnetzbetreiber ab dem 25. März die Bürger vor Ort über den Planungsstand und die nächsten Schritte im Genehmigungsverfahren (Termine werden zeitnah auf den Webseiten der Übertragungsnetzbetreiber veröffentlicht). Die Bundesnetzagentur wird die Unterlagen nach der Prüfung der Vollständigkeit öffentlich auslegen. Dann wird auch die formelle Beteiligung durch die Behörde starten.

Ein Kommentar

  • Leserbrief zur HAZ-Bericht „Neue Route: Stromtrasse soll in den Westen der Region“
    HAZ 22.02.19 S.1

    Stereotyp wird auch in diesem Artikel wieder das Märchen von der Windstromleitung verbreitet. Und Minister Lies wird zitiert: „Wir wollen die Energiewende, und dafür brauchen wir auch den Netzausbau.“

    Die Wahrheit ist doch eine andere: Was transportieren diese Leitungen bei Flaute? Weil Wind und Sonne nicht rund um die Uhr für die Stromerzeugung zur Vergütung stehen, brauchen wir Speicher statt HGÜ-Stromautobahnen!

    Die Technologie dafür steht zur Verfügung. Mit „Power to gas“ kann man aus Windstrom Wasserstoff erzeugen, in norddeutschen Salzkavernen zwischenspeichern und auch im Gasnetz transportieren und schließlich wieder bei Bedarf verstromen. Wasserstoff ist auch ein idealer Treibstoff für Züge (den Alstom-Zug kennt Herr Lies aus seiner Zeit als Verkehrsminister), Busse und LKW.

    Egoistisch könnte man mit günstigem Windstrom die Wirtschaftsentwicklung im Norden vorantreiben. VW in Emden z.B. könnte damit in Emden Elektroautos mit Batterie oder Wasserstoff produzieren. Mittelständler machen es vor, z.B. die boomende Firma JAG in Burgwedel, die wir jüngst mit den Grünen aus Isernhagen besichtigen durften.

    Und das Stromnetz? Wir haben auch auf der Höchstspannungsebene ein vernetztes Stromnetz, dass nach Auskunft unabhängiger Wissenschaftler nach Abschaltung der Kohle den Windstrom locker aufnehmen kann. Wozu brauchen wir dann aber eine hunderte Kilometer lange Punkt zu Punkt-Verbindung, die auch ein ideales Ziel für Anschläge bilden würde.

    Was machte aber Tennet, der Netzbetreiber des Südlink? Er plant, stellt den Bedarf fest und baut. Bei 9% Verzinsung der Investition klingt das verständlich. Die Politik unterstützt dies alles mit Beschleunigungsgesetzen, das die Rechte der Betroffenen beschneidet. Als Stromkunde, der dies alles über die Netzgebühren finanzieren muss, frage ich mich aber, ob es nicht besser wäre gleich in die notwendigen Speicher zu investieren.

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass der Widerstand der Betroffenen diese Einsicht befördert. Neueste Veröffentlichungen zum Thema „power to gas“ von Tennet und dem Gasnetzbetreiber „Gasunie“ bestärken uns darin.

    Dipl. Ing. Siegfried Lemke
    Umeltschutzverein Isernhagen und
    Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen Südlink