Der HHB unterliegt Eintracht Hildesheim mit nur einem Tor

Das war nichts für schwache Nerven. Das Derby zwischen dem Handball Hannover-Burgwedel (HHB) und Eintracht Hildesheim war bis zur letzten Sekunde spannend. Erst als der letzte direkte Freiwurf von Burgwedels Maurice Dräger im Eintrachtblock hängen blieb, stand die Entscheidung fest. Die Hildesheimer siegten knapp mit 21:20 (11:9) und feierten den ersten Saisonsieg.

Über 60 Minuten war das Spiel extrem ausgeglichen. Keine Mannschaft konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. Ständig wechselte die Führung hin und her. Auch wenn keine gute Handballkost geboten wurde, kamen die zahlreichen Zuschauer in der Ramhorstsporthalle in Großburgwedel auf ihre Kosten. 41 Tore in 60 Spielminuten zeugen von zahlreichen ausgelassenen Torchancen. Die Torhüter Jakub Lefan (Hildesheim) und Mustafa Wendland (Burgwedel) standen immer wieder im Mittelpunkt und waren die stärksten Spieler der Begegnung.

Bis zur 25. Spielminute dominierten die Gastgeber das Derby. Die Eintracht hatte Schwierigkeiten in die Partie zu finden und lief ständig einem Rückstand hinterher. Julius Hinz und Marius Kastening waren die auffälligsten Burgwedeler und sorgten für eine verdiente 8:6-Führung nach 23. Minuten. Dann schlichen sich bei den Gastgebern kleinere Fehler ein und die Eintracht war zur Stelle. Maurice Lungela traf doppelt und plötzlich lagen die Hildesheimer nach einem 4:0-Lauf mit 10:8 vorn. Nenad Bilbija verkürzte für den HHB auf 9:10, René Gruszka, mit sechs Toren erfolgreichster Gästetorschütze, brachte die Eintracht mit dem Pausenpfiff aber erneut mit zwei Toren nach vorn (9:11).

Nach dem Pausentee hatten die Gastgeber den besseren Start. Artjom Antonevitch, Marius Kastening und Julius Hinz trafen für den HHB und nach 36 Minuten waren die Hausherren mit 12:11 vorn. Es folgten weitere Treffer von Artjom Antonevitch und Nenad Bilbija. Der HHB baute die Führung bis zur 40. Spielminute auf 14:12 aus. Die Gäste schafften jedoch postwendend den Ausgleich und fortan wechselte die Führung ständig. Jetzt wurde erbittert um jeden Ball gekämpft, jede gelungene Aktion bejubelt und mit offenem Visier gespielt. Das Derby war hart, aber keineswegs unfair, die Kontrahenten schenkten sich nichts. Mit ihren Entscheidungen lagen die Unparteiischen nicht immer richtig, auch das sorgte auf beiden Seiten für zusätzlichen Zündstoff.

17:17, 18:18 und 19:19 waren die weiteren Zwischenstände bis fünf Minuten vor dem Ende. Robin John brachte seine Farben mit 20:19 nach vorn, doch Julius Hinz war zur Stelle und traf zum 20:20 für den HHB. In dieser Phase musste der HHB in doppelter Unterzahl agieren. Die Zweiminutenstrafe gegen Spielertrainer Kay Behnke wegen Reklamierens geht in Ordnung, so die Burgwedeler und ergänzen: "Die zuvor ausgesprochene Hinausstellung gegen Artjom Antonevitch war sicherlich zu hart". Gut 30 Sekunden waren noch zu spielen, als René Gruszka die Überzahl ausnutzte und die Eintracht erneut in Führung (21:20) brachte. Jetzt konnte der HHB wieder auffüllen und hatte die Chance zum Ausgleich. In der verbleibenden Zeit wurde jedoch keine echte Torchance mehr herausgespielt. Die Eintracht brachte den Vorsprung über die Zeit und feierte einen glücklichen Derbysieg. Ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf sicherlich mehr entsprochen, am Ende nahm die Mannschaft von Trainer Jürgen Bätjer aber zwei wichtige Punkte mit, über deren Zustandekommen, so Bätjer, "in ein paar Wochen keiner mehr spricht".

Burgwedels Spielertrainer Kay Behnke nahm die Niederlage auf seine Kappe und entschuldigte sich in der Pressekonferenz für seine unnötige und gegebenenfalls spielentscheidende Zeitstrafe. "Am Ende sind auch heute 20 Treffer wieder zu wenig gewesen. Nur 21 Gegentore sprechen für eine gute Defensive, im Angriff müssen wir aber zulegen. Auch letzte Woche war unser Angriff das Problem. Hier werden wir im Training ansetzen", so Kay Behnke.

HHB: Mustafa Wendland, Eric Frommeyer – Nenad Bilbija (3), Johannes Marx, Artjom Antonevitch (3), Julius Hinz (6/1), Julius Mücke, Steffen Schröter, Steffen Dunekacke, Marius Kastening (5/1), Philip Reinsch, Kay Behnke, Lennart Koch (1), Marvin Pfeiffer und Maurice Dräger (2).