HHB ist gegen den Tabellenführer chancenlos

Nenad Bilbija war mit sieben Feldtoren erfolgreichster Werfer der Begegnung.

Die Drittliga-Handballer von Handball Hannover-Burgwedel (HHB) haben ihr Heimspiel gegen den souveränen Tabellenführer Dessau-Rosslauer HV (DRHV) deutlich verloren. Nach verkorkster erster und durchwachsener zweiter Halbzeit musste eine hohe 14:32 (5:18)-Niederlage quittiert werden. Die Gäste untermauerten ihre Titelambitionen, der HHB bleibt weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz.

Die Gastgeber mussten verletzungsbedingt auf Julius Hinz verzichten, wegen einer Sperre aus der jüngsten Begegnung gegen Bernburg fehlte auch Spielertrainer Marius Kastening. Der DRHV war in Bestbesetzung nach Großburgwedel gekommen und konnte sich zudem auf die lautstarke Anfeuerung zahlreicher Fans verlassen. Schon nach wenigen Spielminuten hatten die Gäste das Kommando und die Kontrolle über das Spiel übernommen. Mit großer körperlicher Präsenz ließen die Gäste den HHB kaum zur Entfaltung kommen. Im Angriff überzeugte der DRHV mit schnellem Spiel und konsequenter Chancenauswertung. Der HHB war dem Gegner in den ersten 30 Minuten nicht gewachsen. Der DRHV zog auf und davon und setzte sich über 4:0, 7:1 und 9:2 bis zur 20. Spielminute auf 13:4 ab. Auch zwei Auszeiten von HHB-Spielertrainer Kay Behnke halfen wenig. Der DRHV zog sein Spiel gnadenlos durch, die Gastgeber waren chancenlos. Lediglich Nenad Bilbija hatte mit seinen Würfen Erfolg. Ihm gelangen insgesamt sieben Feldtore, damit war er erfolgreichster Schütze der Begegnung. In den letzten acht Minuten vor der Pause konnten die Gäste ihren Vorsprung weiter ausbauen. Dem HHB gelang kein Treffer mehr, der DRHV ging mit einer 18:5-Führung in die Kabine. Die Partie war schon zu diesem Zeitpunkt entschieden. Zu deutlich war die Dominanz der Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas.

Nach der Pause hatte der HHB seine beste Phase. Die Gastgeber kamen hochmotiviert auf die Platte zurück und spielten mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe. Der DRHV hatte durchgewechselt und die zweite Garde brauchte ein wenig, um zueinander zu finden. Die Hausherren wehrten sich jetzt nach Kräften und hatten auch im Angriff Erfolg. Waren in den ersten 30 Minuten ganze fünf Treffer geglückt, klappte das Torewerfen jetzt deutlich besser. Auch in der Abwehr hielten die Burgwedeler nun dagegen. Lohn der Mühen war das 11:21 von Lennart Koch nach 39 Minuten. Als sich Spielmacher Marvin Pfeifer in der Folge aber verletzte und behandelt werden musste, stockte das Spiel des HHB erneut. Der DRHV setzte sich mit einem 7:0-Lauf noch deutlicher ab und steuerte einem nie gefährdeten Auswärtssieg entgegen. Bei den Gästen konnten sich alle 13 Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. Der HHB vergab an diesem Abend zudem auch noch drei Strafwürfe und wurde auch bei den Zeitstrafen etwas benachteiligt (HHB: 8, DRHV: 4). Unter anderen Umständen wäre das Endergebnis von 14:32 vermutlich etwas freundlicher ausgefallen. An der Dominanz des DRHV 06 gab es an diesem Abend aber keinerlei Zweifel.

Es bleibt festzustellen, dass Zweitligaabsteiger Dessau-Rosslauer HV in der 3. Liga nichts zu suchen hat und mit seinem Profikader einem souveränen Gewinn der Meisterschaft entgegenstrebt. Der HHB bleibt vorerst auf dem letzten Tabellenplatz und muss versuchen, am kommenden Sonntag beim VfL Potsdam den ersten Erfolg in fremder Halle einzufahren. Dafür ist allerdings eine Leistungssteigerung erforderlich. Das Spiel gegen den Meisterschaftsanwärter kann hier kein Maßstab sein. Der HHB muss sich nun auf seine Tugenden besinnen und Nach vorne schauen.

HHB: Mustafa Wendland, Eric Frommeyer – Johannes Marx, Christian Hoff (1/1), Julius Mücke, Lennart Koch (1), Marvin Pfeifer (2), Maurice Dräger (2/1), Nenad Bilbija (7), Steffen Schröter (1), Philip Reinsch, Artjom Antonevitch, Steffen Dunekacke und Kilian Horn.