Poetry-Slam: Tobias Kunze und Tanja Schwarz gewinnen

Gleiche Punktzahl und ein gemeinsamer erster Platz: Unter dem Motto "Stadt – Land – Fluss" traten am Freitagabend, 29. November 2019, acht Dichterinnen und Dichter im Regionshaus zum Poetry-Slam und damit im Wettstreit um die Gunst des Publikums an. Am Ende erkämpften sich Tanja Schwarz und Tobias Kunze im Finaldurchgang jeweils 98 von 100 möglichen Punkten und teilten sich somit das Siegerpodest. Auf Platz drei folgten Robert Kayser.

Das Stichwort der erste Runde lautete für alle acht Slammerinnen und Slammer "Heimat". In der zweiten Runde, in der die besten Drei gegeneinander antraten, duften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Thema frei wählen. Lokalmatador Kunze, der schon 2014 auf dem Siegertreppchen ganz oben stand, hatte zunächst mit "Was Lehrte lehrte" Zuckerrüben und die Arbeits- und Lebenswelt im Wandel der Zeit besungen. In der Finalrunde nahm er mit "U-Elzen" das Umsteigechaos im Uelzener Hundertwasserbahnhof aufs Korn. Tanja Schwarz thematisierte mit "Home of Poem" den Umzug vom Dorf in die Stadt. In der Endrunde setzte sie sich mit "Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr" mit dem Themenkomplex Flucht und Heimat auseinander.

Rund 380 Menschen verfolgten im voll besetzten Regionssaal gut gelaunt und mit großer Aufmerksamkeit die Wort-Jonglagen der acht Slammerinnen und Slamer. Gewohnt wortgewandt führten die Moderatoren Henning Chadde und Jörg Smotlacha durch das Programm des Abends.

"Ein Poetry-Slam ist eine moderne Form, um sich auch mit politischen Themen auseinanderzusetzen – und das auf unterhaltsame Art und Weise, so dass man auch Menschen erreicht, die sich sonst vielleicht nicht für Politik interessieren", meint Regionspräsident Hauke Jagau. "Und wir haben die Chance, ein Publikum mit dem Regionshaus bekannt zu machen, das sonst nicht hierherkommt." Organisiert wird der jährliche Poetry-Slam vom Bereich Politische Bildung der Region Hannover. In diesem Jahr fand er zum sechsten Mal statt.

Hintergrund

Poetry Slam bedeutet sinngemäß "Dichterschlacht" und ist ein literarischer Vortragswettbewerb, dem formal keinerlei Grenzen gesetzt sind: Von Stand-Up-Reimen und literarischer Comedy über Lyrik, Rap und Performance-Prosa bis zur klassischen Kurzgeschichte ist alles erlaubt. Über Sieg oder Niederlage entscheidet das Publikum.