Hinweis der Feuerwehr zur Silvesternacht: Balkone räumen und Fenster schließen

Um 0:15 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr Burgdorf in der vergangenen Neujahrsnacht zum ersten Einsatz des Jahres alarmiert. Zu sehen ist hier das Tanklöschfahrzeug auf dem Weg zum Feuer in die Burgdorfer Südstadt.Foto: Bastian Kroll

Zum vergangenen Jahreswechsel mussten Einwohner in Burgdorf schmerzlich erfahren, was passieren kann, wenn auf Balkonen entzündliche Dinge gelagert werden: In der Südstadt brannte eine komplette Wohnung aus, es gab Verletzte, eine tote Katze und mehrere Bewohner standen am Neujahrstag wortwörtlich auf der Straße. Zudem hatten sie durch das Feuer ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Ursache war nach Angaben der Polizei eine Silvesterrakete, die auf dem Balkon gelagerte Gegenstände entzündete und anschließend auf die Wohnung übergriff.

Im Speziellen aufgrund dieses Feuers wie auch im Allgemeinen rät die Feuerwehr, brennbare Gegenstände vom Balkon oder der Terrasse zu entfernen. Zudem sollten Fenster und Dachluken wie auch Mülleimer verschlossen werden. "Alle drei bis vier Jahre kommt es zu einem Feuer auf einem Balkon", erinnert sich Burgdorfs Ortsbrandmeister Florian Bethmann.

Auch sollte ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher bereitgehalten werden, um in einem Brandfall schnell reagieren zu können. Hierbei müsse allerdings darauf geachtet werden, sich bei Löschversuchen nicht selbst in Gefahr zu bringen. Ist es zu einem Feuer gekommen, sollte generell die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert werden. "Wir werden lieber einmal zu viel als zu wenig gerufen", so der Ortsbrandmeister, der für die Silvesternacht erneut eine Bereitschaft im Feuerwehrhaus eingerichtet hat. Von 19 Uhr bis zum Neujahrsmorgen befindet sich mindestens eine Löschstaffel mit neun Einsatzkräften im Feuerwehrhaus. Diese kann bei einer Alarmierung sofort ausrücken. Weitere Kräfte, die sich zu Hause befinden und nach Alarmierung zum Feuerwehrhaus fahren, stünden auch in der Silvesternacht zur Verfügung.

Wer selbst ein Feuerwerk abbrennen möchte, sollte darauf achten, nur Feuerwerkskörper mit der Zulassung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zu verwenden und sich an die Bedienungsanleitung mit den vorgegebenen Abständen zu halten.

Es sollte zudem für einen sicheren Abbrennplatz (wenn möglich auf der Straße, nicht auf einem Balkon) geachtet werden und ausreichend Abstand zu Bäumen, Hecken, Oberleitungen, Tankstellen, Dachvorsprüngen oder anderen entzündlichen Gegenständen gehalten werden.

Raketen sollten nur senkrecht gestartet werden, am sichersten ist hier eine provisorische Startbahn, wie beispielsweise aus einer leeren Flasche in einer Getränkekiste.

Nach Paragraf 23 der "Sprengstoffverordnung" (Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz) "ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände (Feuerwerk) in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen" – wie Reet- und Fachwerkhäusern – verboten. Letzteres betrifft insbesondere den Bereich der Burgdorfer Innenstadt, in dem sich überwiegend Fachwerkhäuser aber auch die St. Pankratiuskirche und ein Altersheim befinden. Es wird zu einem Sicherheitsabstand von etwa 200 Metern geraten.

"Achten sie vor allem auf Tiere und ältere Menschen", rät Burgdorfs Ortsbrandmeister beim Abbrennen von Feuerwerk. Bei der Wahl des Startplatzes sogenannter Batterien bittet er darum, diese nicht auf den Straßen aufzustellen, damit diese nicht Rettungsfahrzeuge auf ihrer Anfahrt behindern.

Jeder, der ein Feuerwerk entzündet, ist zudem für die Entsorgung zuständig. Ein wichtiger Tipp des Ortsbrandmeisters hierzu: Abgebranntes Feuerwerk nicht direkt im Mülleimer entsorgen, sondern zunächst gesondert in einem Gefäß aus Metall lagern, denn auch "augenscheinlich abgebranntes Feuerwerk kann zu einem Feuer führen", erklärt er.

Zu rund 300 Einsätzen war die Ortsfeuerwehr Burgdorf in diesem Jahr ausgerückt und hat hierbei 44 Personen gerettet. "Das sind deutlich mehr als im Jahr zuvor", so Ortsbrandmeister Florian Bethmann. Es bleibe zu hoffen, dass diese Zahlen in der Silvesternacht nicht noch ansteigen und alle – Einwohner wie auch Feuerwehrkräfte, nicht nur in Burgdorf – ohne Feuerwehreinsatz in das neue Jahr starten.