Polizeidirektion Hannover: „Zentraler – Präsenter – Flexibler“

Innenminister Boris Pistorius (rechts) zusammen mit dem Polizeipräsidenten der Polizeidirektion Hannover, Volker Kluwe.

Am heutigen Donnerstag, 25. Juni 2020, haben der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, und der Polizeipräsident der Polizeidirektion (PD) Hannover, Volker Kluwe, die Ergebnisse der knapp über ein Jahr andauernden Organisationsoptimierung der Polizeibehörde präsentiert. Die PD Hannover wird ab Mittwoch, 1. Juli 2020, in den neuen Strukturen arbeiten.

Bereits Ende 2018 sind die Vorbereitungen in der PD Hannover für eine Organisationsoptimierung angelaufen. Vorausgegangen waren eine behördeninterne Analyse des Einsatzmanagements, eine Bürgerbefragung der Landeshauptstadt und die öffentliche Diskussion um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Hierbei ist das Kernziel, mehr polizeiliche Präsenz "auf der Straße" wahrzunehmen und die Behörde strukturell und organisatorisch für die Zukunft schlagkräftig und modern auszurichten.

Innenminister Pistorius: "Die Organisationsänderung der PD Hannover hat mehrere Ziele: die Beamtinnen und Beamten sollen dadurch erstens noch schneller als bisher auf Einsatzgeschehen reagieren können. Zweitens soll dadurch mehr Polizei für die Bürgerinnen und Bürger sichtbar auf der Straße ansprechbar sein. Außerdem führen die Veränderungen zu einer Stärkung der Spezialisierung in Schwerpunktbereichen wie der Bekämpfung von Cybercrime oder Clankriminalität. Die angestiegenen Gefahren durch Rechtsextreme, aber auch aktuelle Ereignisse, wie etwa die Ausschreitungen kürzlich in Stuttgart oder auch in Göttingen belegen, dass die Polizei sich immer wieder neu auf komplexe Lagen einstellen muss."

Im vergangenen Jahr wurde daher eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Polizeivizepräsidenten der PD Hannover, Jörg Müller, eingerichtet. Im Rahmen einer knapp einjährigen Projektarbeit wurde unter Beteiligung von bis zu 300 Mitarbeitenden die Organisationsoptimierung der Behörde abgeschlossen. Mit Wirkung zum Mittwoch, 1. Juli, wird die Behörde in ihren neuen Strukturen arbeiten.

Drei strategische Ziele waren handlungsleitend für die Neuausrichtung:

In der Landeshauptstadt sollten die Polizeiinspektionen zentral organisiert werden, jedoch mit der grundsätzlichen Vorgabe, dass keine Dienststelle geschlossen wird. "Es war und ist mir wichtig, dass keine Polizeidienststelle für die Bürgerinnen und Bürger der Region Hannover verloren geht. Ihnen werden ihre örtlichen, polizeilichen Anlaufstellen in vollem Umfang erhalten bleiben", unterstreicht Volker Kluwe.

Mehr polizeiliche Präsenz im öffentlichen Raum zur Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger der Region Hannover sollte durch die Freisetzung von Personal im Sinne einer Umverteilung und der damit verbundenen Stärkung des operativen Bereichs erfolgen.

Durch Bündelung von Einsatzkräften unter dem Dach einer neuen Polizeiinspektion sollte darüber hinaus die Interventionsfähigkeit erhöht werden, um flexibler auf Einsatzlagen und auf polizeiliche Schwerpunkte reagieren zu können. Neben der Interventionsfähigkeit soll auch die Kriminalitätsbekämpfung unter anderem in den Bereichen Cybercrime und Betäubungsmittelkriminalität gebündelt werden.

"Auch im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung werden wir flexibler werden, damit wir komplexen bzw. neuen Kriminalitätsphänomenen begegnen können. Mir ist es ein besonderes Anliegen, das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Bereich zu stärken. Alle Einwohnerinnen und Einwohner in unserem Zuständigkeitsbereich sollen sich jederzeit sicher fühlen können und in der PD Hannover einen verlässlichen Ansprechpartner sehen", sagt Volker Kluwe.

Die PD Hannover wird sich zukünftig aus vier Polizeiinspektionen zusammensetzen. Die Inspektionen in Garbsen und Burgdorf bleiben an ihrem Standort erhalten. Veränderungen wird es in der Landeshauptstadt Hannover geben: so entsteht am Standort der PI Ost die PI Hannover, die Inspektionen Süd, West und Mitte werden nunmehr als Polizeikommissariate geführt und heißen zukünftig Polizeikommissariat (PK) Döhren, PK Limmer und PK Mitte. "Die Optimierung hat für die PD Hannover elementare Bedeutung, um die polizeiliche Präsenz im öffentlichen Raum und die damit verbundene Interventionsfähigkeit zu erhöhen", sagt der Polizeipräsident.

Darüber hinaus entsteht neben der PI Hannover am Standort des Welfenplatzes die PI Besondere Dienste. Diese Inspektion ist einmalig in Niedersachsen und insbesondere den umfangreichen und vielfältigen Einsatzlagen in der Landeshauptstadt geschuldet. Sie wird auf dem Gelände der Reiter- sowie Diensthundführerstaffel untergebracht werden. Unter dem Dach dieser Inspektion werden zukünftig auch alle sechs Verfügungseinheiten untergebracht sein. Zusätzlich werden dieser Dienststelle auch der Einsatz- und Streifendienst Bundesautobahnen, der Verkehrsunfalldienst, die Spezialisierte Verfügungseinheit (zuständig für Verkehrsüberwachung), die Wasserschutzpolizei und ein Ermittlungsdienst (KVED) angehören. Die PI Besondere Dienste ist zuständig für die gesamte Region Hannover.

Die beiden neu eingerichteten Polizeiinspektionen werden von Polizeidirektor Detlef Hoffmann (PI Hannover) und Polizeidirektor Jens Künnmann (PI Besondere Dienste) geleitet. Der 59-jährige Detlef Hoffmann ist Vater dreier Kinder und hat zuletzt die PI Ost geleitet. Jens Künnmann ist 54 Jahre alt, Vater von zwei Kindern und hat zuletzt bei der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen im Bereich Einsatzmanagement seinen Dienst versehen.