Die Energiewende in der Region Hannover auf dem Spielbrett

Motiv-Check mit Müllern: Achim Ristenpart (Foto von rechts) und Wilfried Künstler vom Heimatverein Wettmar-Thönse-Engensen haben ihre Bockwindmühle in Wettmar sofort in dem Gesellschafts-Brettspiel entdeckt, das Timo Abert, Avacon, und Udo Sahling, Klimaschutzagentur, präsentieren. Später geht ein Exemplar ans Rathaus, adressiert an Bürgermeister Axel Düker.Foto: Mirko Bartels

Jetzt heißt es Platz schaffen auf dem Wohnzimmertisch. Mit „de facto – Das Spiel zur Energiewende in der Region Hannover“ ist ein völlig neues Gesellschafts-Brettspiel erschienen. Dabei führt Wissen aus den Regionskommunen und zum Klimaschutz zum Gewinn.

Herausgegeben ist das Spiel von der Agentur Hugo-Richter aus Wennigsen. Sie hat es entwickelt unter redaktioneller Mitarbeit der Klimaschutzagentur Region Hannover und mit Unterstützung der Avacon AG, einer Gesellschafterin der Klimaschutzagentur. Eines der ersten Exemplare geht ans Burgwedeler Rathaus – mit freundlicher Empfehlung der Beteiligten, die Region Hannover spielerisch neu zu erkunden.

Auf dem Spielbrett reisen Jung und Alt mit dem Bus durch die Region, sie passieren unter anderem Burgwedeler Stationen wie die Bockwindmühle in Wettmar, die Biogasanlagen, den Springhorstsee und das Fuhrberger Feld. Sie lösen Fragen zu Klimaschutz, Energiewende, umweltbewusstem Leben und vielen Besonderheiten in der Region Hannover. Dabei füllen die Mitspielenden so schnell wie möglich ihre Spielstein-Busse mit Reisenden. Zum Staunen, Lernen und Glänzen mit regionalem Wissen gibt es Quizfragen in zwei Schwierigkeitsstufen. Für die Mitspielenden zwischen zehn und 99 Jahren verspricht das einen Nachmittag oder Abend voller Energiewende-Beispiele, Sehenswürdigkeiten und Klimaschutz im Alltag aus der Region Hannover. "Gerade in Corona-Zeiten ist das Spiel eine willkommene Alternative zum Alltag und vermittelt dabei auch noch regionales Wissen zum Klimaschutz", sagt Markus Hugo, Geschäftsführer der Agentur Hugo-Richter. Für Timo Abert von Avacon ist "de facto" ein klarer Gewinn: "Das Spiel zeigt, dass die Region voller Energie steckt. Das und viel Interessantes über die Region zu erfahren, verbindet auch mit der eigenen Heimat." Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur, durfte bereits vorab viele der Fragen testen. "Das Spiel zeigt die vielen Besonderheiten in den Regionskommunen und vor allem beweist es, dass Klimaschutz und Energiewende richtig Spaß machen."

Bevor die Beteiligten eines der ersten Spiele der Stadt Burgwedel zusenden, ging es zum Müller-Check direkt an der Bockwindmühle. Dort sah sich Achim Ristenpart, Vorsitzender des Heimatvereins Wettmar-Thönse-Engensen, gemeinsam mit Pressewart Wilfried Künstler das Motiv an. Der Verein pflegt und erhält die historische Mühle.

Im Anschluss geht das Spiel ans Burgwedeler Rathaus, adressiert an Bürgermeister Axel Düker. Der hätte es am liebsten selbst in Empfang genommen und gleich in kleiner Runde losgerätselt, wäre da nicht die Corona-Situation. So freut er sich mit viel Abstand über das Energiewende-Spiel und gerade über den Bezug zu Burgwedel. "Ich freue mich, wenn sich viele Menschen mit dem Klimaschutz beschäftigen und hierbei unsere Mühle am Spieltisch ansteuern", sagt er. "Gesellige Spieleabende mit unserem Burgwedeler Wahrzeichen sind immer ein Gewinn."

Das Gesellschafts-Brettspiel "de facto – Das Spiel zur Energiewende in der Region Hannover" ist in einer Auflage von 1.000 Stück erschienen. Die Kosten betragen 12,90 Euro zuzüglich Versand. Sammel-, aber auch Einzelbestellungen sind möglich, solange der Vorrat reicht per Mail an klimaspiel@regionsnetz.de unter Angabe der Rechnungs- und Lieferanschrift sowie der Anzahl der bestellten Spiele. Bei der Bestellung erklären sich die Absendendenden einverstanden, dass ihre angegebenen Daten von der Agentur Hugo-Richter für den Versand verarbeitet und genutzt werden.

Ein Kommentar

  • Liebe Leser,

    die Energiewende in der Region Hannover, was passt da besser als eine historische Windmühle! Die Bockwindmühle in Wettmar besteht seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wurde 1798 grundlegend erneuert und nach ihrer Stilllegung 1943 privat genutzt. 2010 / 11 ist sie an ihren jetzigen Standort versetzt und dabei vollständig restauriert worden. Der Heimatverein für das Kirchspiel Engensen-Thönse-Wettmar e. V. als Eigentümer kann stolz auf das Geleistete sein, denn er besitzt die letzte noch mahlfähige Windmühle von früher 24 innerhalb von Burgwedel und Isernhagen! Diese Mühle erfüllt stellvertretend für Viele ein Prädikat der Nachhaltigkeit. Sie hat drei große Kriege überlebt, davon sogar den hierzulande verheerenden 30-Jährigen im 17. Jahrhundert. Danach folgte eine Hungersnot und eine Pandemie. Damals hat die Mühle Alle versorgt, es fragte auch niemand danach, sie war eben da. Heute haben wir wieder eine Pandemie, und das Mehl war in den Marktregalen auf einmal ausverkauft! Und seitdem haben auf einmal wieder die wenigen verbliebenen Handwerksmühlen, darunter eben auch ein paar Windmühlen, Arbeit wie früher. Viele setzen jetzt wieder auf regionale Handwerksbetriebe, und das ist gut so. Das passt zur Energiewende, oder?

    Rüdiger Hagen, Müllerei- u. Mühlenbautechniker, Wedemark