„Oscar des Breitensports“: IcanDo e.V. gewinnt „Großen Stern des Sports“ in Gold 2020

Jürgen Wache, Sprecher des Vorstands der Hannoverschen Volksbank, Rita Girschikofsky, Präsidentin des StadtSportBundes Hannover, "Charly" Oppermann, Sebastian Schimmack und Olaf Zajonc, IcanDo e.V. (von links)

Riesiger Erfolg für den IcanDo e.V. aus Hannover: Der Verein für Spiel, Sport, Bewegung und soziale Arbeit ist für seine Initiative "IcanDo@School" mit dem "Großen Stern des Sports" in Gold 2020 ausgezeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gab das Ergebnis des bundesweiten Wettbewerbs – initiiert vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammen mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken – am heutigen Montag, 18. Januar 2021, in der DZ BANK in Berlin im Rahmen einer digitalen Siegerehrung offiziell bekannt. Damit erhält der Verein die mit 10.000 Euro dotierte bedeutendste Auszeichnung für Sportvereine in Deutschland, den "Oscar des Breitensports". Die Bewerbung wurde bei der Hannoverschen Volksbank eingereicht.

36.500 Euro Preisgeld für die 17 Vereine im Bundesfinale

Insgesamt 17 Vereine aus allen 16 Bundesländern hatten jeweils als Gewinner des "Großen Stern des Sports" in Silber auf Landesebene die Chance auf Gold. Hinter dem IcanDo e.V. landete der Karateverein Zanshin-Siegerland e.V. mit dem Projekt "ZKidz – Zanshin Kidz sind clever und mutig" auf dem zweiten Platz. Diese Bewerbung erhielt die Volksbank in Südwestfalen. Der Verein aus Nordrhein-Westfalen darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro freuen. Dritter wurde der Duvenstedter Sportverein von 1969 e.V., der seine Bewerbung bei der Hamburger Volksbank eingereicht hatte. Die Hamburger erhalten für ihre Initiative "DSV – Ich werde groß mit Sport in Duvenstedt" eine Prämie in Höhe von 5.000 Euro. Die 14 weiteren Finalisten teilen sich den gemeinsamen vierten Platz und bekommen jeweils einen Siegerscheck über 1.000 Euro.

"Diese Kreativität macht mir Hoffnung für das neue Jahr"

"Großartig, was die Sportvereine in diesen schwierigen Zeiten alles auf die Beine gestellt haben", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Preisverleihung. "Die Ehrenamtlichen und Vereinsvorstände haben auch 2020 tolle Angebote für Groß und Klein entwickelt – trotz oder gerade wegen Corona. Diese Kreativität macht mir Hoffnung für das neue Jahr, auch wenn von uns allen nun erst mal wieder viel Stillsitzen zu Hause gefordert ist, damit wir diese Krise gemeinsam überwinden."

"Die Projekte machen Mut und sollten als Inspiration für alle Vereine dienen"

DOSB-Präsident Alfons Hörmann stellte die besonderen Herausforderungen des Jahres 2020 in den Mittelpunkt: "Trotz der Coronapandemie und den damit verbundenen Einschränkungen, von denen die rund 90.000 Sportvereine in Deutschland extrem betroffen sind, haben es wieder großartige Projekte ins Finale geschafft. Die Kreativität und die Energie der Vereine sind einfach herausragend, vielen Dank an alle Beteiligten", sagte Hörmann. Insgesamt sechs der 17 Finalprojekte stünden im direkten Zusammenhang mit Corona – dies belege, welche Folgen die Pandemie für den Breitensport habe: "Die Zahl der Vereinsaustritte steigt, Neueintritte bleiben aus. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter fehlenden Sportangeboten und die Motivation im Bereich des ehrenamtlichen Engagements sinkt – diesen Entwicklungen müssen wir unter allen Umständen entgegenwirken. Die Projekte im Rahmen der ‚Sterne des Sports‘ machen Mut und sollten als Inspiration für alle Vereine dienen", so Hörmann.

"Sie haben es verdient, heute im Rampenlicht zu stehen"

Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), betonte: "Gerade in Zeiten der coronabedingt gebotenen Distanz ist der Zusammenhalt der Menschen unverzichtbar. Die ehrenamtliche Arbeit in den Sportvereinen verdient gerade jetzt allerhöchste Anerkennung. Mit den ‚Sternen des Sports‘ würdigen wir die zahlreichen Helferinnen und Helfer im Breitensport." Den ausgezeichneten Vereinen gratulierte Kolak mit den Worten: "Sie alle sind Vorbilder und haben es verdient, heute im Rampenlicht zu stehen. Vielen Dank für Ihren Einsatz, Ihre Entschlossenheit und Ihre Leidenschaft."

"IcanDo@School": Sport und Bewegung unter Einhaltung der Abstandsregeln

Durch den Erfolg des IcanDo e.V. geht der "Große Stern des Sports" in Gold, der seit 2004 jährlich vergeben wird, nach 2012 und 2016 zum dritten Mal nach Niedersachsen. Der Verein hatte mit seiner Initiative "IcanDo@School" zu Beginn der Coronapandemie im Frühjahr 2020 ein Bewegungsangebot entwickelt, bei dem Kinder in Schulen und Kindergärten spielerisch den Umgang mit Nähe und Distanz lernen können. Es gehe darum, "dass die Kinder unter Einhaltung der Abstandsregeln spielen und sich bewegen können und gleichzeitig ihr Gefühl für Nähe und Distanzen entwickeln", so der Vereinsvorsitzende Olaf Zajonc. Neben den Präsenztrainings hat der IcanDo e.V. eine Handreichung entwickelt. Die Broschüre enthält einen Katalog mit Spielen und Tipps zur eigenen Umsetzung für die Lehrkräfte, die tausendfach heruntergeladen wurde. Der Verein war bereits an Dutzenden Grundschulen und Kitas im Raum Hannover aktiv und hat Fortbildungen für weit mehr als 100 Lehrkräfte, pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter von Sportvereinen gegeben.

Präventionsprogramm "ZKidz – Zanshin Kidz sind clever und mutig"

Der Karateverein Zanshin-Siegerland kam auf den zweiten Platz, weil er mit seiner Initiative "ZKidz – Zanshin Kidz sind clever und mutig" beeindruckte: Im Rahmen des Projektes – ein Präventionsprogramm gegen sexuelle Gewalt und Kindesmissbrauch – geht Karate- und Gewaltpräventionstrainer Oliver Lütz bereits seit vielen Jahren aktiv in Kitas und Grundschulen. Sein Ziel: den Kindern Selbstbewusstsein zu verleihen, damit sie in Alltagssituationen die richtigen Entscheidungen treffen und sich besser vor sexuellen Übergriffen schützen können.

Heimisch fühlen: "DSV – Ich werde groß mit Sport in Duvenstedt"

Mit der Initiative "DSV – Ich werde groß mit Sport in Duvenstedt" schaffte es der Duvenstedter Sportverein von 1969 auf Rang drei. Das Projekt hilft zugezogenen Familien in dem stark wachsenden Hamburger Stadtteil, sich über den Sport schnell heimisch zu fühlen. Im Fokus stehen dabei Kinder und Jugendliche, denen von der Krabbelgruppe über das Kinderturnen bis hin zum Mannschaftssport viele Optionen zur Verfügung stehen – mit Erfolg. Mehr als die Hälfte der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Zudem versucht der Verein, den Nachwuchs davon zu begeistern, als Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter oder als Übungsleiterinnen und Übungsleiter selbst Verantwortung zu übernehmen.

Der Publikumspreis geht an Jana Glindmeyer vom VfL Pinneberg

Neben den Auszeichnungen der Vereine durch die Expertenjury unter Vorsitz von Andreas Silbersack, DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung, wurde auch in diesem Jahr wieder ein Publikumspreis vergeben. Hier wählten die ARD-Zuschauer des Morgenmagazins und die breite Öffentlichkeit Jana Glindmeyer für ihr außerordentliches Engagement und ihren bemerkenswerten persönlichen Einsatz beim VfL Pinneberg zur Siegerin. Als Vorsitzende der Sportjugend sowie als Kinderschutzbeauftragte war sie maßgeblich an dem Projekt "Stopp – Nicht mit mir!" beteiligt. Dabei geht es in erster Linie um einen zwölfseitigen Comic zum Kinderschutz, den der Verein aus Schleswig-Holstein aufgelegt hat. Zudem wurde im Rahmen eines Workshops eine "Kinderschutzampel" erarbeitet, die darstellt, welche Verhaltensweisen in Ordnung sind (grün), welche im Grenzbereich liegen (gelb) und was gar nicht geht (rot). Der Gewinn des Publikumspreises ist verbunden mit einer Prämie in Höhe von 2.000 Euro.

Der DOSB und die Volksbanken Raiffeisenbanken würdigen mit dem Wettbewerb "Sterne des Sports" seit 2004 alljährlich außergewöhnliche Aktivitäten oder Angebote von Sportvereinen und deren besonderes Engagement. Projekte aus Bereichen wie Bildung und Qualifikation, Ehrenamtsförderung, Gesundheit und Prävention, Gleichstellung, Integration und Inklusion oder Klima-, Natur- oder Umweltschutz wurden bei den "Sternen des Sports" 2020 zum insgesamt 17. Mal ausgezeichnet.

1. Platz beim Bundesfinale und "Großer Stern des Sports" in Gold 2020:

IcanDo mit der Hannoverschen Volksbank
Der IcanDo e.V. darf sich zusammen mit der Hannoverschen Volksbank über den Gewinn des "Großen Stern des Sports" in Gold freuen, weil er mit seiner Initiative "IcanDo@School" gleich zu Beginn der Coronapandemie sehr schnell ein Lernangebot entwickelt hat, bei dem Kinder spielerisch den Umgang mit Nähe und Distanz lernen. "Das Projekt startete, als die Schulen im Frühjahr vergangenen Jahres wieder öffneten. Da die Turnhallen geschlossen waren, haben wir auf den Schulhöfen mit den Kindern und den Lehrerinnen und Lehrern gearbeitet", erklärt Olaf Zajonc, Vorsitzender des Vereins aus der niedersächsischen Landeshauptstadt. "Bei unserem Programm geht es darum, dass die Kinder unter Einhaltung der Abstandsregeln spielen und sich bewegen können und gleichzeitig ihr Gefühl für Nähe und Distanzen entwickeln können."

Neben den Präsenztrainings, bei dem auch die Lehrerinnen und Lehrer geschult werden, hat der IcanDo e.V. eine Handreichung entwickelt. Die Broschüre enthält einen Katalog mit vielen Spielen und Tipps zur eigenen Umsetzung für die Lehrkräfte, die bereits tausendfach heruntergeladen wurde. "Inzwischen waren wir in rund 40 Grundschulen und Kitas im Raum Hannover aktiv", sagt Olaf Zajonc. "Zudem haben wir Fortbildungen für weit mehr als 100 Lehrkräfte, pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter von Sportvereinen gegeben."

2. Platz beim Bundesfinale und "Stern des Sports" in Gold 2020:

Zanshin-Siegerland mit der Volksbank in Südwestfalen
Der Karateverein Zanshin-Siegerland aus Hilchenbach im Kreis Siegen-Wittgenstein schaffte es gemeinsam mit der Volksbank in Südwestfalen auf den zweiten Platz. Im Rahmen des Projektes "ZKidz – Zanshin Kidz sind clever und mutig" – ein Präventionsprogramm gegen sexuelle Gewalt und Kindesmissbrauch – geht Karate- und Gewaltpräventionstrainer Oliver Lütz bereits seit acht Jahren aktiv in Kitas und Grundschulen.

"Mein Ziel ist es, den Kindern Selbstbewusstsein zu verleihen, damit sie in Alltagssituationen die richtigen Entscheidungen treffen können und für ihre Rechte einstehen", so Lütz, der die Kinder besser vor sexuellen Übergriffen schützen möchte. "Die Kinder lernen, dass sie selber entscheiden sollten, was für Sie okay ist und was nicht. In den Workshops geht es vor allem um starke Worte, weniger um Kampfsport. Die Kinder sollen zufrieden und glücklich sein, Spaß haben und möglichst ein paar der vermittelten Lerninhalte verinnerlichen."

3. Platz beim Bundesfinale und "Stern des Sports" in Gold 2020:

Duvenstedter Sportverein von 1969 mit der Hamburger Volksbank
Auf Rang drei bei der Verleihung des "Großen Stern des Sports" in Gold kam der Duvenstedter Sportverein von 1969, weil er mit seiner Initiative "DSV – Ich werde groß mit Sport in Duvenstedt" überzeugte. "Unser Stadtteil ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Wir wollen dafür sorgen, dass sich die zugezogenen Familien schnell heimisch fühlen bei uns im Dorf – da ist der Sport natürlich ein super Vehikel", sagt der 1. Vorsitzende Oliver Stork.

Im Fokus stehen dabei Kinder und Jugendliche: "Uns geht es vor allem darum, dass alle Kinder so viel Sport machen können, wie sie möchten, und alles ausprobieren können – von der Krabbelgruppe über das Kinderturnen bis hin zum Mannschaftssport. Zudem versuchen wir, sie davon zu begeistern, als Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter oder Übungsleiterinnen und Übungsleiter selbst Verantwortung zu übernehmen." Und der Erfolg gibt dem Verein aus dem Hamburger Norden recht: "Mehr als die Hälfte unserer Mitglieder sind Kinder und Jugendliche", so Oliver Stork. "In den vergangenen zehn Jahren haben wir mehr als 1.600 Eintritte von unter 18-Jährigen verzeichnen dürfen, und wir sind stolz darauf, dass praktisch jedes Duvenstedter Kind irgendwann mal Mitglied im DSV ist oder war."

Jana Glindmeyer gewinnt den "Sterne des Sports"-Publikumspreis für besonderes persönliches Engagement

Zum sechsten Mal haben der DOSB und die Volksbanken Raiffeisenbanken im Rahmen des Wettbewerbs "Sterne des Sports" in Zusammenarbeit mit der ARD einen eigenen Publikumspreis verliehen. Zur Abstimmung durch das Publikum des Morgenmagazins und die breite Öffentlichkeit standen eine Einzelperson sowie ein Zweier- und ein Dreier-Team, die durch ihr besonderes persönliches Engagement für einen Sportverein herausragten. Die meisten Stimmen erhielt Jana Glindmeyer vom VfL Pinneberg. Als Vorsitzende der Sportjugend sowie als Kinderschutzbeauftragte war sie maßgeblich an dem Projekt "Stopp – Nicht mit mir!" beteiligt. Dabei geht es in erster Linie um einen zwölfseitigen Comic zum Kinderschutz, den der Verein aus Schleswig-Holstein aufgelegt hat, sowie um eine selbst erarbeitete "Kinderschutzampel", die darstellt, welche Verhaltensweisen in Ordnung sind (grün), welche im Grenzbereich liegen (gelb) und was gar nicht geht (rot).

Zweiter wurden Frank Holbach, Stefan Weber und Jörg Hupperich vom VfB Tünsdorf 1954. Sie stehen stellvertretend für das gemeinsame Dorfprojekt "Mehrgenerationenfeld: Weniger Online = Mehr Bewegung". Damit hat es der Verein aus dem Saarland geschafft, zahlreiche Kinder und Jugendliche vom Smartphone oder Computer wegzulocken und gleichzeitig einen generationsübergreifenden Treffpunkt zum Sporttreiben zu erschaffen.

Auf den dritten Rang wurden Rateb Hatahet und Clemens Busse vom Polizeisportverein Rostock gewählt. "Wir kämpfen für eine bessere Welt – Sportliches Vorbild für die Gesellschaft" lautet der Projektname des größten Kinder- und Breitensportvereins in Mecklenburg-Vorpommern, bei dem sich die Trainer unter anderem für kulturelle Vielfalt im Sport, für ein faires und demokratisches Miteinander, für Inklusion sowie für Toleranz und Respekt einsetzen und diese Werte an Kinder und Jugendliche weitergeben.

Die drei Vereine der Nominierten dürfen sich über Geldprämien in Höhe von 2.000, 1.000 und 500 Euro freuen.