Bilanz 2020: 1273 Einsätze für den Rettungshubschrauber Christoph 4

Die Rettungshubschrauber Christoph 4. Hier landete er im Sommer 2019 auf dem Burgdorfer Schützenplatz.

Der Rettungshubschrauber Christoph 4, am Standort der Medizinischen Hochschule in Hannover, ist 2020 zu 1273 Notfalleinsätzen abgehoben. Das Einsatzaufkommen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 97 verringert (2019: 1370). "Der sichtbare Einsatzrückgang fällt in den Zeitraum der ersten Pandemiephase", sagt Dr. Christian Macke, ärztlicher Leiter für den Christoph 4 von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Das sei ein ganz ähnliches Bild, wie es sich auch in den Notaufnahmen im März und April bot, so Macke. 40 Prozent der Einsätze waren internistischer Art wie Herzinfarkte und Herz-Kreislauf-Probleme. Dazu kamen 40 Prozent chirurgische Notfälle – Auto-, Haus- und Arbeitsunfälle – sowie 20 Prozent sonstiger Fälle.

Die Einsatzbereitschaft war auch während der Pandemiehochphasen war durchgängig sichergestellt. "Während der ersten Hälfte des Jahres sind die Besatzungen wöchentlich in festen Dreierteams geflogen, um eine Infektionskette, wenn es zu einer Corona-Infektion kommen sollte, effektiv zu unterbrechen", sagt Volker Hubrich, leitender Notfallsanitäter und HEMS-TC (Helicopter Emergency Medical Services Technical Crew Member). Zum Schutz der Flug-Crew und der Patienten wurden die ohnehin hohen Hygienestandards coronakonform erhöht und angepasst. Das konsequente Tragen von FFP2-Masken im Hubschrauber trug ebenfalls zur Sicherheit bei, erschwerte allerdings die Verständigung beim Funken, so Hubrich.

Zudem ist der Christoph 4 im April zum bundesweit 800000. Einsatz eines Zivilschutz-Hubschraubers seit 1971 abgehoben. In einem unübersichtlichen Waldstück war ein 14-Jähriger schwer mit dem Mountainbike gestürzt. Nach kurzer Suche konnte der Junge gefunden und von der Besatzung des Christoph 4 versorgt werden.

Der Christoph 4 hat einen Einsatzradius von rund 50 Kilometern und fliegt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 257 Kilometern pro Stunde in die Region und Stadt Hannover sowie in die Landkreise Celle, Gifhorn, Hameln, Hildesheim, Holzminden, Nienburg, Schaumburg und Soltau-Fallingbostel. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ist er alarmierbar. Seit 1972 ist der Rettungshubschrauber in Hannover im Einsatz.

Das Team von Christoph 4 

An der Luftrettung des Christoph 4 sind zahleiche Institutionen beteiligt. Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Niedersachsen/Bremen ist für den Dienstbetrieb des Hubschraubers verantwortlich und stellt die Not­fallsanitäter und die HEMS-TC. Die Piloten kommen von der Bundespolizei, Fliegerstaffel Nord Stützpunkt Gifhorn. Diese verantworten zudem die Wartung sowie die Instandhaltung des Hubschraubers. Die Notärzte stellt die Abteilung für Unfallchirurgie MHH genauso wie den ärztlichen Leiter, Dr. Christian Macke. Träger des Luftrettungsstützpunktes an der MHH ist das Land Niedersachsen. Der Christoph 4 gehört zur orangefarbenen Flotte der Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Bundesministeriums des Innern.

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Der Landesverband Niedersachsen/Bremen erstreckt sich von der Nordsee bis in den Harz, zwischen der Lüneburger Heide und dem Emsland, in der Mitte das Bundesland Bremen. Ihm angeschlossen sind die fünf Regionalverbände Bremen-Verden, Harz-Heide, Niedersachsen Mitte, Südniedersachsen und Weser-Ems. Von der ambulanten Pflege über Sanitäts- und Rettungsdienste bis hin zu Jugendarbeit und Kindertagesstätten – mit den Angeboten unterstützen die Johanniter Menschen in allen Lebenslagen. Rund 2.700 Menschen sind in der Region hauptamtlich für die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. tätig. Aus Liebe zum Leben engagieren sich zudem mehr als 7.000 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich in Niedersachsen und Bremen, darunter über 2.200 Johanniter-Jugendliche. "Ohne die Unterstützung unserer gut 111.000 Fördermitglieder wäre all dies nicht möglich", so die Johanniter. Weitere Informationen sind unter www.johanniter.de/nb zu finden.