Anzahl der Verkehrsunfälle rückläufig: Radfahrer sind dagegen häufiger in Unfälle involviert

Das Polizeikommissariat Großburgwedel, das für den Bereich Burgwedel und Isernhagen zuständig ist, hat die polizeiliche Verkehrsunfallstatistik veröffentlicht. Diese steht zusammengefasst auch unter diesem Text zum Download bereit.

"Erfreulicherweise sind die Unfallzahlen weiterhin rückläufig. Leider haben wir einen seit 2017 stetigen Anstieg im Bereich der Unfälle mit Radfahrenden", sagt Holger Nottbohm von der Polizei Großburgwedel aufgrund der vorliegenden Daten aus dem vergangenen Jahr.

Dies könne seiner Ansicht nach "durch die höhere Nutzung des Rades, bedingt durch die Pandemie im Jahr 2020, begründet sein". Ebenfalls weite sich "die Nutzung der Pedelecs exorbitant aus, die vielen Personen eine andere Mobilität ermöglichen. Mit diesen Pedelecs werden höhere Geschwindigkeiten über einen längeren Zeitraum erreicht, sodass auch längere Strecken zurückgelegt werden können."

Im vergangenen Jahr wurden im Bereich des Polizeikommissariates Großburgwedel keine Verkehrsunfalltoten verzeichnet, die Anzahl schwer Verletzter blieb im Vorjahresvergleich gleichbleibend. Dagegen stiegt die Anzahl von Leichtverletzten an. Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von E-Scootern wurden beim Polizeikommissariat Großburgwedel nicht verzeichnet.

Im Bereich des Entfernens vom Unfallort sei den Daten zufolge "eine erhebliche Abnahme der Fallzahlen bei fast gleichbleibender prozentualer Aufklärungsquote im Vergleich zu 2019 festzustellen". Er fordert "alle Verkehrsteilnehmenden auf, sich am Unfallort zu erkennen zu geben, da teilweise erhebliche zivilrechtliche Sachschäden entstehen, die der Geschädigte nicht ersetzt bekommt. Der Verursacher hingegen hat durch seine Haftpflichtversicherung lediglich eventuell geringe finanzielle Einbußen durch eine Höherstufung in seiner Schadenfreiheitsklasse zu befürchten."

Im Bereich der Verkehrsüberwachung im Rahmen der sogenannten Kontrolldelikte ist eine Steigerung der Fallzahlen festzustellen, was darauf zurückzuführen sei, dass im Rahmen der Streifentätigkeit mehr anlassbezogene Verkehrskontrollen durchgeführt wurden.

Im Bereich der Geschwindigkeitsmessungen durch die Polizei "ist leider der Trend festzustellen, dass die festgestellten Geschwindigkeitsverstöße im höheren Bereich erheblich zugenommen haben", so Holger Nottbohm. "Auch hier ein Appell von mir, die Geschwindigkeit ist zwar auf 100 Stundenkilometer festgelegt, sofern die Geschwindigkeit nicht anderweitig geregelt/begrenzt ist, man muss diese Geschwindigkeit aber nicht fahren. Es geht immer um eine angepasste Geschwindigkeit, die auch unter 100 Stundenkilometer liegen kann. Gerade auf Straßen, auf denen mit Wildwechsel zu rechnen ist, macht es durchaus Sinn, den ‚Fuß vom Gas‘ zu nehmen. Des Weiteren ist häufig zu beobachten, dass Überholmanöver an unübersichtlichen Stellen stattfinden, die zu unterbleiben haben", so Holger Nottbohm.

Als Ausblick für 2021 gibt er bekannt, dass in diesem Jahr vermehrt Geschwindigkeitskontrollen an neuralgischen Punkten gemacht werden. Vor den polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen seien auch Motorradfahrer nicht geschützt, "da wir grundsätzlich den Verkehrsteilnehmer zur Kontrolle anhalten", betont er. Im Gegensatz zu den Kontrollen der Kommunen, bei denen häufig eine Ahndung nicht erfolgen könne, da das Kennzeichen nicht zu sehen ist, beziehungsweise der Motorradfahrer oder -fahrerin durch Helm und Schal nicht zu erkennen seien.

In diesem Zusammenhang weist er auch darauf hin, dass das die Beamtinnen und Beamten des Polizeikommissariates Großburgwedel in diesem Jahr verstärkt Motorräder auf bauartbedingte Veränderungen, auch hinsichtlich der Lautstärke,  überprüfen werden.