Am 29. Mai 2022 um 12 Uhr eröffnet das Bauernhausmuseum Isernhagen, Am Ortfelde 40 in Isernhagen N.B., die diesjährige Sonderausstellung mit dem Titel "Wenn der eigene Hof nicht satt macht…" – Bäuerliches Zubrot: Hopfen und Leinen. 

Die Erträge des bäuerlichen Betriebs, selbst in guten Jahren, reichten gerade für das tägliche Brot, um die Familie und das Gesinde zu versorgen. Hinzu kamen noch Pflichtabgaben an den Gutsherren/Lehnsherren (jeder zehnte Teil der Erträge aus Ackerbau und Viehzucht). Außerdem waren die kirchlichen Vertreter vor Ort mit zu versorgen. Um diesen vielfältigen Verpflichtungen nachzukommen, war es für die Bauern unumgänglich, mit einem Nebenerwerb Geld zu verdienen.

Als Beispiele für erfolgreich ausgeübte Nebentätigkeiten werden in der Ausstellung die Garnproduktion und der Hopfenhandel vorgestellt. Während die Garnproduktion und Leinwand-herstellung in der gesamten Region weit verbreitet war, stellte der Handel mit Hopfen etwas sehr Ungewöhnliches dar. Die Handelswege führten nach Norddeutschland überwiegend in Hafenstädte, von dort wurde der Hopfen nach "Übersee" verschifft; selbst Dänemark war ein Ziel der Hopfenfuhrwerke. 

Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu einem Niedergang der zuvor so ertragreichen Nebentätigkeiten. Maschinen, veränderte Transportwege und Produkte aus Übersee machten diese zusätzlichen Erwerbszweige unrentabel.

Die zahlreichen Ausstellungsstücke und umfangreichen Textdokumente zeigen anschaulich die Abläufe bei diesen erforderlichen Nebentätigkeiten. Sie gewähren damit – wie schon frühere Ausstellungen – einen intensiven Einblick in zwei wichtige Bereiche des früheren bäuerlichen Alltags in Isernhagen.

Die neuen regulären Öffnungszeiten sind von 12.00 bis 17.00 Uhr.