Region Hannover

Noch leistungsfähiger: Region Hannover stellt Masterplan Stadtbahn vor

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Die Region Hannover hat am gestrigen Dienstag, 13. Mai 2025, den Masterplan Stadtbahn vorgestellt. Ziel des Rahmenkonzepts ist es, die Kapazität des bestehenden Netzes zu erhöhen, Fahrgastströme durch Neuverknüpfungen zu verlagern, den barrierefreien Ausbau voranzutreiben und die Weichen für künftige Infrastrukturvorhaben zu stellen – trotz angespannter Haushaltslage. Erste der vorgestellten Maßnahmen können auch bereits umgesetzt werden, ohne dass zusätzliche Fahrzeuge zur Verfügung stehen.

Unterteilt ist das Konzept in unterschiedliche Kategorien, die jeweils nach Ressourcenbedarf unterteilt sind.

Kurzfristige Maßnahmen (ab 2027): Optimierung ohne Fahrzeugmehrbedarf

  • Zusätzlicher Verstärkerzug (2-Wagen-Zug) zwischen Alte Heide und Peiner Straße in der morgendlichen Hauptverkehrszeit,
  • Verlängerung der Linie 9 bis Noltemeyerbrücke: Diese Maßnahme soll die Kapazität im Verlauf der Podbielskistraße erhöhen und zeitgleich die Direktverbindung zwischen der List und Linden wiederherstellen, die im Zuge der Netzumstellung zur Inbetriebnahme der Neubaustrecke nach Hemmingen Ende 2023 entfallen war. Außerdem sorgt diese Maßnahme dafür, dass die Betriebsabläufe am Hauptbahnhof optimaler ablaufen. Die Umsetzung erfolgt durch die Optimierung des Fahrzeugeinsatzes auf den Linien 3, 7 und
  • Angebotsverdichtung zum Kronsberg: Um die Linie 6 zu entlasten, wird künftig eine Linie 16 Montag – Freitag im 20-Minuten-Takt eingeführt, die zwischen Haltenhoffstraße und Kronsberg verkehren soll. Im Gegenzug wird der Verkehr auf der Zoostrecke außerhalb der Schulzeiten auf einen 20-Minuten-Takt verringert.

Mittelfristige Maßnahmen: Kapazitätserweiterung mit Fahrzeugmehrbedarf

Sobald zusätzliche Fahrzeuge verfügbar sind, sollen weitere Linien auf Drei-Wagen-Züge umgestellt werden (Ausnahmen: Linien 10, 11, 12, 17). Damit wird eine deutliche Steigerung der Beförderungskapazität angestrebt.

Langfristige Perspektiven: Neue Strecken für eine wachsende Region

Für die langfristige Leistungsfähigkeit des Netzes sind mehrere Aus- und Neubauprojekte vorgesehen. Hier geht es vor allen Dingen um eine mögliche vierte Innenstadtstrecke (Tunnel Sallstraße), die die westlichen Stadtteile der Landeshauptstadt mit der Südstadt, Bemerode und Kronsberg verknüpft. Diese würde den stark genutzten C-Tunnel entlasten.

Auch auf eine Anbindung des Neubaucampus der MHH ist die Region Hannover vorbereitet. Die Variantenentscheidung zum genauen Trassenverlauf ist noch offen. Über die Erschließung der MHH hinaus würde eine Verbindung zwischen der Pobielskistraße über MHH zum Nackenberg als erste Tangentialverbindung die östlichen Stadtteile List, Groß Buchholz, Roderbruch und Kleefeld direkt miteinander verbinden. Dadurch würde das Streckennetz in der Innenstadt wesentlich entlastet werden.

Denkbar ist darüber hinaus, den Bahnhof Langenhagen-Mitte an das bestehende Stadtbahnnetz anzubinden. Ziel ist es, die Beförderungskapazitäten entlang der Vahrenwalder Straße aufzustocken und durch den neuen Verknüpfungspunkt aus Norden kommenden Zug-Fahrgästen in die nördlichen Stadtteile Hannovers einen Umweg über den Hauptbahnhof zu ersparen.

Ebenfalls geprüft wird, die Linie 10 im Zusammenhang mit der dort geplanten autoarmen Siedlungsentwicklung bis nach Velber zu verlängern. Vertiefende Untersuchungen werden vorgeschlagen für die Anbindung Berenbostels einschließlich Nordstadtspange, eine Verstärkung der Linie 9 in Linden-Mitte sowie eine östliche Teilringlinie zwischen Langenhagen, Bothfeld, Kirchrode und Laatzen.

Der Masterplan Stadtplan wird in regelmäßigen Abständen evaluiert und aktualisiert und dient der konkreten Planung des ÖPNV in der Region Hannover. Er befasst sich mit künftig laufenden Projekten. Derzeit bereits laufende Projekte wie etwa der Stadtbahnausbau in Garbsen bleiben vom Masterplan unberührt.

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