Orange Day: Gewalt gegen Frauen und Mädchen stoppen

Foto:Region Hannover, Philipp Schröder
Ein weithin sichtbares Signal gegen geschlechtsspezifische Gewalt: Am kommenden Dienstag, 25. November, erstrahlt das Haus der Region Hannover in Orange. Mit der Fassadenbeleuchtung setzt die Region ein Zeichen gegen die systematische Diskriminierung und die Gewalt, die Frauen und Mädchen teilweise täglich erleben müssen, und macht mit verschiedenen Aktionen auf das Thema aufmerksam.
Was findet am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in Hannover statt?
Die Fassade des Regionshauses an der Hildesheimer Straße 20 leuchtet in Orange und ein schwarz-oranges Banner am Eingang des Regionsgebäudes an der Hildesheimer Straße 20 signalisiert: „STOPP Gewalt gegen Frauen!“
Im Rahmen der bundesweiten Aktion „Wir brechen das Schweigen“ des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen macht die Regionsverwaltung durch Plakate in ihren Gebäuden ihre Unterstützung für die Aktion sichtbar.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, Petra Mundt, ruft zur Solidarität und Teilnahme am „Orange Lauf“ auf. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Platz der Menschenrechte in der Innenstadt von Hannover. Wer bei dem fünf Kilometer langen Lauf mitmacht, unterstützt mit einem Teilnahmebeitrag von 5 Euro den Frauennotruf Hannover, dem der Erlös zugutekommt. Informationen dazu gibt es unter diesem Link.
Ab 19 Uhr findet im Künstlerhaus eine Podiumsdiskussion des Soroptimist International Deutschland Club Hannover statt. Unter dem Titel „Cyberviolence – wachsam, wehrhaft, informiert“ diskutieren unter anderem Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten, Anna-Lena von Hodenberg (HateAid), Katarina Krüger (AWO Hannover) und Nikolaus Franke (#return Hannover) über digitale Gewalt gegen Frauen. Auch diese Aktion wird von der Gleichstellung der Region finanziell unterstützt.
Das Opernhaus und das Künstlerhaus an der Sophienstraße leuchten ebenfalls in Orange.
Wie viele Fälle häuslicher Gewalt gibt es jährlich in der Region Hannover?
Bei den Beratungs- und Interventionsstellen (BISS) gegen Gewalt in der Region Hannover sind 2024 über 6.795 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet worden. Die Fallzahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr erneut um 530 Fälle – eine Zunahme um acht Prozentpunkte. Hierbei handelt es sich um einen ungebrochenen Trend: Seit 2020 ist eine Steigerung der Fallzahlen zu beobachten.
„Die Beratungsstellen in der Region Hannover sind für betroffene Frauen und Mädchen zuverlässig da und gehen zunehmend auch proaktiv auf diese zu. Wichtig ist, dass alle Betroffenen wissen, dass es Hilfe gibt und wie sie diese bekommen. Daher ist es unabdingbar, am Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen Aufmerksamkeit zu schaffen und Informationen zu verbreiten“, betont Gleichstellungsbeauftragte Petra Mundt.
Wie unterstützt die Region Hannover von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen?
Die Region Hannover unterstützt zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen gegen Gewalt an Frauen und trägt verlässlich zur Finanzierung wichtiger Säulen des Gewaltschutzes bei. Vertrauliche und zuverlässige Unterstützung bei Gewalt, Krisen und Notlagen bieten 17 Frauenberatungsstellen im gesamten Regionsgebiet. Um das flächendeckende Angebot weiterhin aufrecht zu erhalten, bekommen diese Einrichtungen jetzt in Summe 243.000 Euro mehr. So hat es die Regionsversammlung in diesem Jahr einstimmig beschlossen. Insgesamt fließen 1,3 Millionen Euro in die Frauenberatungsstellen. Denn ob am Orange Day oder an jedem anderen Tag des Jahres: Der Schutz von Frauen vor Gewalt muss Priorität haben.
Hintergrund: Fast jeden Tag ein Femizid in Deutschland
Gewalt gegen Frauen wird in Deutschland zu einem immer größeren Problem: Zu diesem Ergebnis kommt das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“, des Bundesinnenministeriums. Der Bericht zieht eine ernüchternde Bilanz: In allen Gewaltbereichen, die sich gegen Frauen richten, steigen die Fallzahlen. Fast jeden Tag ereignet sich in Deutschland ein Femizid. Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen häusliche Gewalt. Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen Opfer einer Sexualstraftat.