Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen: Mit diesem Ziel laden der Arbeitskreis "Migrantinnen" des Hannoverschen Interventionsprogramms gegen Häusliche Gewalt, das Referat für Frauen und Gleichstellung der Landeshauptstadt Hannover, das Team Gleichstellung der Region Hannover und der Verein baobab – zusammensein e.V. für Montag, 27. November 2017, 9.30 bis 14 Uhr, zu einem Fachtag mit dem Titel "Weibliche Genitalverstümmelung / Female Genital Mutilation (FGM)" ins Haus der Region Hannover, Hildesheimer Straße 18, ein.
Mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen auf der Welt sind an ihren Genitalien verstümmelt. Die weibliche Genitalverstümmelung wird in 28 Ländern Afrikas, auf der arabischen Halbinsel und in einigen Ländern Asiens praktiziert. Insbesondere durch Migration ist FGM inzwischen auch in vielen anderen Ländern verbreitet. "Dieser Eingriff in die Integrität des weiblichen Körpers bedeutet eine schwere Menschenrechtsverletzung. Sie ist Ausdruck einer weltweit verbreiteten Diskriminierung gegen das weibliche Geschlecht und kann zu gravierenden psychischen und physischen Folgen bei den überlebenden Mädchen und Frauen führen", so Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover.
Jawahir Cumar, Gründerin des Vereins "Stop Mutilation e.V." in Düsseldorf, wird einen Vortrag über weibliche Genitalverstümmelung halten. Eine Betroffene berichtet über eigene Erlebnisse, der Verein baobab – zusammensein e.V. stellt die Arbeit mit von FGM Betroffenen vor. Anschließend laden verschiedene Beratungsstellen, Vereine, Polizei, Ausländerbehörde, Fachanwältinnen und -anwälte, Medizinerinnen und Mediziner zum Kontakte knüpfen und Netzwerken ein.
Die Veranstaltung ist Teil eines Veranstaltungsprogramms, das im November rund um das Thema Gewalt ansteht: Am 25.November ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen alljährlich zum 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen auf der Agenda stehen. Ins Zentrum rücken dabei Themen wie Zwangsprostitution und sexueller Missbrauch ebenso wie Genitalverstümmelung, Häusliche Gewalt und Zwangsheirat. Auch die Gleichstellungsbeauftragten im Umland haben Veranstaltungen organisiert. Am 25. November wehen in vielen Kommunen die Fahnen von Terre des Femmes und machen auf das Thema aufmerksam.
Im Dezember 1999 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, nach der der 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, auch "Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen", bestimmt wurde. Damals zeigte sich die Generalversammlung "beunruhigt darüber, dass Frauen nicht in den vollen Genuss ihrer Menschenrechte und Grundfreiheiten kommen, und besorgt darüber, dass es nach wie vor nicht gelungen ist, diese Rechte und Freiheiten im Falle von Gewalt gegen Frauen zu schützen und zu fördern". Alljährlich soll mit dem internationalen Gedenktag das öffentliche Interesse auf die Gewalt gegen Frauen gelenkt und Strategien zur Bekämpfung in den Mittelpunkt gerückt werden.
Weitere Veranstaltungen zum "Tag gegen Gewalt an Frauen"
Sonnabend, 18. November, 11 bis 14 Uhr
Infotische und Diskussionen in der Wunstorfer Innenstadt
Der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt Wunstorf präsentiert Materialien rund ums Thema, die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der beteiligten Einrichtungen stehen für Gespräche zur Verfügung.
Mittwoch, 22. November 2017, 18 Uhr
"Die Wortlose" – Theateraufführung in Bissendorf
Das Stück handelt von Renate, die von ihrem Ehemann misshandelt wird. Sie ermordet ihn schließlich, weil sie sich nicht anders zu helfen weiß. Sie bricht ihr Schweigen. Mit herzzerreißender Komik und erschütternder Tragik erzählt Renate ihre Geschichte. Eine Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten Wedemark, Burgwedel und Isernhagen, Dauer: ca. 50 Minuten, Eintritt: frei
Wo: Bürgersaal im Bürgerhaus Bissendorf, Am Markt 1, 30900 Wedemark
Donnerstags, 23. November bis 21. Dezember 2017, 18 Uhr
"Wehren läßt sich lernen!" – Wen-Do Workshop für Frauen in Isernhagen
Kostenfreier Selbstbehauptungskurs für Frauen, Anmeldungen bis zum 20.11.
Wann: Donnerstags von 18 bis 20 Uhr vom 23.11.-21.12.2017
Wo: Begegnungsstätte Altwarmbüchen, An der Riehe 32
Freitag, 24. November 2017
"Wir haben die Nase voll von häuslicher Gewalt" – 1.500 Pakete Taschentuch-Verteil-Aktion in Garbsen, Seelze und Sehnde
Eine Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten Garbsen, Seelze und Sehnde
Wo: Aktion in den Städten Garbsen, Seelze und Sehnde
Sonnabend, 25. November 2017, 15 bis 17.30 Uhr
Nein zu Häuslicher Gewalt! – Thematischer Kinonachmittag in Hemmingen
Eingeladen sind alle Interessierten ab 14 Jahren, in Begleitung von Erwachsenen ist der Film ab 12 Jahren geeignet. Vor und nach dem Film wird es bei Getränken und einem kleinem Snack Gelegenheit zum Gespräch geben. Ansprechpartnerinnen und -partner des Runden Tisches gegen häusliche und sexuelle Gewalt Hemmingen/Pattensen stehen für einen Kontakt zur Verfügung. Eintritt: frei
Wo: Jugendkulturhaus Hemmingen, Hohe Bünte 6, 30966 Hemmingen
Sonnabend, 25. November 2017, 16 Uhr,
"Die Wortlose" – Theateraufführung in Lehrte
Im Anschluss an das Theaterstück findet eine Diskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der Koordinierungs- und Beratungsstelle bei Häuslicher Gewalt der Region Hannover, der Polizei Lehrte, des Männerbüros Hannover und einer Ärztin von "Netzwerk Pro Beweis" statt. Eine Veranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Lehrte in Kooperation mit der AWO Frauenberatungsstelle in Lehrte und dem AWO-Frauenhaus der Region Hannover.
Wann: 16 bis 18 Uhr
Karten: 6 Euro / 3 Euro ermäßigt
Wo: Das Andere Kino, Sedanplatz 26, 31275 Lehrte
Sonnabend, 25. November 2017, 15 Uhr
"Gewaltprävention – Gewalt gegen Frauen" – Vortrag in Neustadt am Rübenberge
Vortrag von und mit der Gesundheitsmediatorin Esma Köse
Wo: Sitzungssaal des Verwaltungsgebäudes der Stadt Neustadt a. Rbge., Nienburger Straße 31