Wieder nur ein Punkt für Handball Hannover-Burgwedel

Kann der Handball Hannover-Burgwedel (HHB) nicht mehr gewinnen? Das Spiel in der 3. Liga gegen den HC Empor Rostock endete 24:24 (13:11). Eine zwischenzeitliche Viertoreführung konnte nicht über die Zeit gebracht werden. Gerade in den letzten zehn Minuten war die Verunsicherung beim HHB offensichtlich.

Die Burgwedeler gingen konzentriert in die Partie und den Spielern von Trainer Jürgen Bätjer war anzumerken, dass man endlich den ersten Heimsieg einfahren wollte. Die ersten 20 Minuten der Begegnung gegen den Tabellenelften von der Ostsee verlief ausgeglichen. 3:3, 5:5 und 7:7 waren die Zwischenstände. Christian Hoff brachte seine Mannschaft in der 17. Spielminute mit 8:7 in Führung. Überhaupt war es Hoff, der als einziger HHB-Spieler wirklich überzeugen konnte. In der Abwehr spielte er gewohnt stark, vorne steuerte er fünf Treffer bei. Die Partie verlief weiterhin auf Augenhöhe. Die Gäste spielten unorthodox und fanden gegen den HHB auch bei drohendem Zeitspiel immer wieder Lösungen. Hinten stand der HHB nicht gut genug. Die beiden Torhüter Colin Räbiger (bis zur 13. Minute) und Pascal Kinzel (ab 14.) bekamen kaum einen Ball zu fassen. Nach 20 Minuten hatten die Gastgeber die Partie dann trotzdem unter Kontrolle. In dieser Phase wurden weniger Fehler gemacht. Nach dem 11:9 durch Steffen Dunekacke war erneut Christian Hoff zur Stelle, der mit einem Doppelpack für die 13:10-Führung sorgte. Die Seiten wurden beim 13:11 für den HHB gewechselt.

Nach der Pause konnte Rostock zwar schnell zwei Tore erzielen, dann übernahmen aber wieder die Gastgeber die Rolle des Spielgestalters. Nach 37 Minuten lag der HHB mit 17:13 vorn und auch in der Folgezeit konnte dieser Vorsprung gehalten werden. Kay Behnke sorgte 13 Minuten vor dem Ende für die 21:17-Führung von Burgwedel. Der HHB Hatte die Partie zu diesem Zeitpunkt unter Kontrolle. Auch fünf Minuten vor dem Ende betrug der Vorsprung der Gastgeber noch 24:21. Doch wer dachte, dass der HHB den Vorsprung über die Zeit bringen wird, sah sich getäuscht. Die Gäste kamen Tor um Tor heran und Burgwedel bekam Nervenflattern. Es wurde hektisch und nachdem HHB-Spielmacher Florian Freitag für zwei Minuten auf die Bank musste, leistete sich der HHB auch noch einen Wechselfehler. In doppelter Unterzahl kassierte Burgwedel den Anschlusstreffer. Es lief nicht mehr viel zusammen. 19 Sekunden vor dem Ende schaffte Rostock den Ausgleich zum 24:24. Trainer Jürgen Bätjer nahm eine Auszeit und versuchte Ruhe und Ordnung in das Spiel seiner Mannschaft zu bringen. Doch seine Worte kamen nicht an, es blieb bei einem Versuch. Auch den letzten Angriff vergaben die HHB-Spieler kläglich und mussten sich unterm Strich erneut mit nur einem Punkt begnügen. In den letzten fünf Spielminuten schaffte Burgwedel keinen Treffer mehr, bei der doppelten Unterzahl hatte sogar eine Niederlage gedroht.

Trotzdem ist ein Punkt aus einem solchen Spiel natürlich zu wenig. Die Enttäuschung über das erneute Scheitern war den Spielern und dem Trainerteam ins Gesicht geschrieben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zahlreiche Abschlüsse passierten ohne wirkliche Vorbereitung, das HHB-Spiel war über weite Strecken deutlich zu hektisch, zu viele technische Fehler prägten das Spiel der Gastgeber, die Chancenauswertung war gerade über die Außenpositionen nicht gut genug, vier direkte Würfe der HHB-Torhüter auf das leere Empor-Tor gingen nicht ins Ziel und zahlreiche Burgwedeler Spieler agierten unterdurchschnittlich. Die Mannschaft muss sich gegen einen keineswegs guten HC Empor den Vorwurf gefallen lassen, nicht alles gegeben zu haben. So wird immer mehr ersichtlich: Wenn sich auf der Ramhorst nicht schleunigst etwas tut, wird der HHB große Schwierigkeiten haben, den Tabellenkeller zu verlassen.

HHB: Colin Räbiger (1. – 13. Minute, 1 Tor), Pascal Kinzel (14. – 60.) – Florian Freitag (2), Stefanos Michailidis (1), Christian Hoff (5), Steffen Fischer, Timo Paternoga, Thomas Bergmann (1/1), Marcel Otto, Kay Behnke (3), Artjom Antonevitch (3/2), Steffen Dunekacke (8) und Justin Magnus Behr.