Gedenkstätte Ahlem: Führungen durch die Sonderausstellung

Im öffentlichen Bewusstsein sind sie kaum noch präsent: Zehntausende Männer und Frauen, die zwischen 1943 und 1945 als politische Gefangene in das Konzentrationslager Bergen-Belsen verschleppt wurden und von denen die meisten dort starben. Eine Sonderausstellung, die noch bis zum 30. September 2018 in der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover,  zu sehen ist, illustriert das Schicksal der politischen Häftlinge in Bergen-Belsen. Am Sonntag, 9. September, und am Sonntag, 23. September, jeweils um 14 Uhr, können sich Interessierte einer öffentlichen Führung durch diese Ausstellung anschließen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Die politischen Gefangenen machten fast die Hälfte aller Häftlinge in Bergen-Belsen aus. Kaum jemand weiß noch, dass mindestens acht Reichstagsabgeordnete der Weimarer Republik im KZ Bergen-Belsen starben, sowie Tausende von Widerstandskämpferinnen und -kämpfer, darunter ranghohe Kommandeure der französischen Résistance und der polnischen Heimatarmee. Anhand zahlreicher Dokumente und Fotos sowie exemplarischer Biografien zeigt die Ausstellung die Herkunft und Existenzbedingungen der politischen Gefangenen auf. Die meisten Häftlinge kamen aus den von Deutschland besetzten Gebieten, vor allem aus Polen, der Sowjetunion, Frankreich und Belgien.

In Bergen-Belsen trafen sie auf Angehörige des deutschen Widerstands, von denen viele schon seit 1933 in Haft waren. Sie alle trugen auf ihrer Häftlingskleidung den roten Winkel als Symbol der politischen Gefangenen. Die Ausstellung wurde von Studierenden der Leibniz Universität Hannover zusammen mit der Gedenkstätte Bergen-Belsen konzipiert.