Burgwedeler Feuerwehrkräfte üben den Löschangriff unter Realbedingungen

Im Brandcontainer absolvierten die Burgwedeler Feuerwehrkräfte eine Realbrandausbildung.Foto: Bastian Kroll

Während viele am vergangenen Sonnabend, 6. Oktober 2018, das spätsommerliche Wetter genießen konnten, ging es auf dem Bauhof der Stadt Burgwedel am Pappelweg wortwörtlich "heiß her". Dicke Rauchschwaden über dem Gelände des Bauhofs zeugten von einem Feuer. Dieses war jedoch absichtlich gelegt worden: In einem Brandcontainer gingen Feuerwehrkräfte aus dem Burgwedeler Stadtgebiet auf Tuchfühlung mit dem Feuer.

Unter den Augen von Stadtausbildungsleiter Roman Kaste kamen 24 ehrenamtliche Feuerwehrkräfte, die überwiegend noch am Anfang ihrer Feuerwehrlaufbahn stehen, an diesem Tag in den Genuss, die Brandbekämpfung mit echtem Feuer zu trainieren.

"Bei einem Flashover, also wenn sich die Brandgase an der Decke entzünden, herrschen dort oben an die 700 Grad", erklärt er. Die Hitzeentwicklung sei dann auch bei den am Boden arbeitenden Feuerwehrkräften durch ihre dicke Brandschutzkleidung spürbar. Gerade darum gehe es bei der sogenannten "Heißausbildung": Die Einsatzkräfte, die an diesem Tag jeweils drei Mal unter Atemschutz in den Container gingen, sollten die Hitzebeaufschlagung in dieser kontrollierten Umgebung erfahren. "Denn wenn sie beispielsweise bei einem Löscheinsatz in einer Wohnung eingesetzt werden, dann sollen sich die Einsatzkräfte auf ihre Arbeit und nicht auf die ungewohnte Umgebungstemperatur konzentrieren". Daher wurde im Brandcontainer zunächst die Wärmegewöhnung durchgeführt ehe es zusätzlich an das Löschen des Feuers mit dem Hohlstrahlrohr unter der Anweisung von drei Ausbildern ging.

Rund 80 Atemschutzgeräteträger, die bei einem Feuer zur Brandbekämpfung in ein Gebäude vorgehen, hat die Stadt Burgwedel. Nach und nach sollen diese das erste Modul der Realbrandausbildug absolvieren. "Auf dieser Basis wollen wir dann weiter aufbauen", erklärt der Stadtausbildungsleiter.

Nach der Premiere im vergangenen Jahr konnte die Burgwedeler Stadtfeuerwehr nun zum zweiten Mal aus Mitteln des Haushaltes diese Ausbildung anbieten. Ein Umstand, den Roman Kaste wie auch Stadtbrandmeister Ingo Motl erfreut, denn die Realbrandausbildung gehört bei vielen Kommunen nicht zum Umfang der Ausbildung und werde häufig über die Fördervereine der einzelnen Ortsfeuerwehren bezahlt.

Nach dem neunstündigen Ausbildungstag waren die 24 Teilnehmer sichtlich erschöpft aber auch sichtlich erfreut darüber, unter realen Bedingungen zu üben, so dass der "entgangene" Spätsommertag in den Hintergrund geriet. Denn wer weiß, wann sie das Wissen das erste Mal anwenden müssen. Von der Hitze des Feuers werden sie dann sicherlich weniger beeindruckt sein und so konzentriert ihre Arbeit machen können.