Handelsverband fordert schnelles Handeln „um Perspektiven zu schaffen“

Zurzeit steigt der Inzidenzwert in der Region Hannover und davon ist auch der Kreisverband Burgdorf des Handelsverbandes Harz-Heide mit den Orten Burgdorf, Lehrte und Sehnde betroffen. Das bedeutet, dass in vielen Betrieben auch ein Termin-Shopping nicht möglich ist.

"Vorab gesagt, freue ich mich über jeden Betrieb, der in dieser Zeit öffnen darf und wo ein Verkauf möglich ist. Die Wirtschaftsleitung der Standorte steht und fällt aber mit der Anbietervielfalt in den Innenstädten", so der Kreisvorsitzende Otfred Schreek.

Er führt aus: "Dass der Lebensmittelhandel eine Sonderstellung in der Pandemie hat, ist vollkommen klar und logisch, aber warum steht der Einzelhandel mit Mode und Bekleidung, Geschenkartikeln und die Möbelbranche im Abseits, um hier nur einige zu nennen. Auch in diesen Betrieben – die Gastronomie einbezogen – gab es von Anfang an ein schlüssiges Hygienekonzept und die Kundenfrequenz ist weitaus geringer als in Betrieben, die wieder öffnen dürfen. Baumärkte, Blumen- und Buchläden öffnen – andere nicht. Diese Ungleichbehandlung der Branche ist nicht richtig und mit den im Vorfeld ergriffenen Maßnahmen der Kundensteuerung auch nicht nachvollziehbar."

"Die Begründung der Politik, mit Ware bestückte Außenflächen vor den Geschäften würden zu einer Ansammlung von Menschen führen und eine Ansteckung begünstigen, greift auch nur bei dem teilweise geschlossenem Einzelhandel – nicht aber bei Drogerien und Discountern? Warum wird hier differenziert? Findet die Verbreitung der Pandemie nur bei einzelnen Unternehmen statt? Hier sollte die Politik dringend handeln um eine Verödung der Innenstädte mit Betrieben zu verhindern, die eventuell aufgrund der Corona-Maßnahmen schließen müssen", fordert er.

"Ich teile die Ansicht des Vize-Ministerpräsidenten Bernd Althusmann, die reine Abhängigkeit vom Inzidenzwert zu beenden und das Infektionsgeschehen zu beobachten, um dann gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Herr Althusmann fordert einen ‚Risikowert‘ (Quelle: Bild-Zeitung vom 16.03.2021), der sich aus Ansteckungen, aber auch zum Beispiel aus der Belegung von Intensivbetten sowie der Zahl schwerer Verläufe zusammensetzt. Vielleicht ist das der Weg aus einem nun fast dreimonatigem ‚Lock down‘, der Teile des Einzelhandels stark trifft und die Struktur unserer Innenstädte bedroht. Hier sollte nicht nur die Bundespolitik schnell handeln, sondern auch das Land, die Region Hannover und die Kommunen, um Perspektiven zu schaffen, denn sonst wird sich die Handelslandschaft nachhaltig verändern", so Otfred Schreek abschließend