Der Volksbund lädt zu Workcamps und Jugendbegegnungen im Sommer ein

"Diese Reise hat mein Leben verändert". Dieses Fazit hört man häufig von Jugendlichen, die an Workcamps des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. teilgenommen haben. Die besondere Mischung von internationaler Begegnung, historisch-politischer Bildung an authentischen Orten der Geschichte, verbunden mit gemeinsamer Arbeit auf einer Kriegsgräberstätte macht die Jugendarbeit des Volksbundes weltweit einzigartig – und ist seit 70 Jahren eine Erfolgsgeschichte. In diesem Sommer bietet der Volksbund Niedersachsen drei internationale Jugendbegegnungen in Europa an: im geschichtsträchtigen Monte Cassino in Italien, in Budaörs in Ungarn sowie in Sandbostel, Niedersachsen.

Die Anmeldungen zu den Camps sind ab sofort unter www.volksbund.de/workcamps möglich.

Internationale Jugendbegegnung in Sandbostel/Niedersachsen

Das Workcamp vom 20. bis 30. Juli ist ein buntes Come-together für 10 bis 20 Teilnehmer:innen zwischen 16 und 24 Jahren aus verschiedenen Nationen. Sie werden gemeinsam in Sachen Frieden tätig – werden anpacken, etwas schaffen. Die Jugendlichen leben und arbeiten gemeinsam in Oese und Sandbostel an der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Neben handwerklichen Arbeiten auf dem historischen Lagergelände in Sandbostel setzen sie sich in Workshops und Foren mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander. Denn wir verstehen diese Begegnung als ein gemeinsames Zeichen für einen gerechten und solidarischen Frieden. Gegen das Vergessen. Gegen rechts und für Versöhnung. Die Jugendlichen können vor Ort in der Begegnung und in Aktion Geschichte entdecken und verstehen.

Auch gibt es zehn Tage Camp-Feeling pur: mit viel Zeit für Sport und Fun-Sport, Musik und Lagerfeuer, gemeinsamen Ausflügen an die Nordsee, nach Hamburg und Bremen oder mit Kanus auf der Oste. Und das alles international und querbeet. Camp-Sprachen sind Englisch und Deutsch. Kooperationspartner ist die Gemeinde Sandbostel in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis.

Kosten: 175 Euro (im Preis enthalten sind Kosten für Programm, Vollverpflegung, Unterkunft). An- /Abreise nach/von Sandbostel in Eigenregie (Abholung am Bahnhof Bremervörde möglich).

Deutsch-ungarisches Workcamp in Budaörs/Ungarn

Etwa 16 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 25 Jahren aus Deutschland und Ungarn treffen sich vom 5. bis 17. August 2022 im Workcamp in Budaörs in der Nähe von Budapest. Gemeinsam werden sie einen Blick auf die bewegte Geschichte des Landes werfen und miteinander ins Gespräch kommen und die Vielfältigkeit des Landes erkunden.

Die ungarische Grenzöffnung im Jahr 1989 war der Anfang eines Demokratisierungsprozesses im Land. Damals wie heute stehen junge Menschen aus Ungarn und dem restlichen Europa vor der Frage, wie sie die neuen Herausforderungen meistern und eine gemeinsame Zukunft gestalten wollen. Die Teilnehmenden des Workcamps in Budaörs werden eine Entdeckungsreise durch die ungarische Geschichte machen und beim Besuch von Museen, Gedenkstätten sowie bei der Arbeit auf der Kriegsgräberstätte folgenden Fragen nachgehen: welche Ereignisse haben in den letzten Jahrzehnten Ungarn geprägt? Was für eine Erinnerungskultur wird heute gepflegt? Wie kann dies in einem gesamt europäischen Kontext gesehen werden? Ergänzend werden die Jugendlichen mit Zeitzeug:innen diskutieren können.

Kosten: 290 Euro (im Preis enthalten sind Kosten für Programm, Anreise ab Hannover, Vollverpflegung, Unterkunft)

Deutsch-polnische Begegnung in Monte Cassino/Italien

Im geschichtsträchtigen Monte Cassino in Italien begegnen sich vom 10. bis 21. August 2022 etwa 20 deutsche und polnische Jugendliche. Das berühmte mittelalterliche Kloster in den Bergen südlich von Rom, war 1944 Schauplatz einer der blutigsten Schlachten im Zweiten Weltkrieg: Hier kämpften Soldaten verschiedener Nationen in einer "Vielvölkerschlacht", die über 75.000 Menschen das Leben kostete.

Die deutsch-polnische Gruppe wird Monte Cassino entdecken und seine Bedeutung kennenlernen: Das Kloster ist gerade für Polen einer der wichtigsten Erinnerungsorte des Zweiten Weltkriegs. Andererseits steht es für die Sinnlosigkeit des Krieges: Neben den zahllosen menschlichen Opfern wurden auch die 1.300 Jahre alte Klosteranlage und unersetzbare Kunstschätze vollständig zerstört. Neben dem wiederaufgebauten Kloster besucht die Gruppe polnische und deutsche Kriegsgräberstätten und diskutiert über Krieg, Versöhnung und Frieden.

Kosten: 385 Euro (im Preis enthalten sind Kosten für Programm, Anreise ab Hannover, Vollverpflegung, Unterkunft)

Geschichte kommt ganz nah

Junge Menschen können die Vergangenheit nicht ändern, aber aus ihr lernen. Internationalität ist für viele junge Menschen heute fast selbstverständlich, doch in einem Workcamp entdecken sie gemeinsam neue Sichtweisen auf Geschichte und Gegenwart. Wenn sie zusammen Kriegsgräber- und Gedenkstätten besuchen und Biografien der dort Bestatteten recherchieren, erkennen sie die Folgen von Gewalt und Krieg; sie erleben, wie nah die Geschichte auf einmal kommt. Mit der Pflege der Kriegsgräber erhalten sie Mahnmale für den Frieden. Gleichzeitig überwinden sie sprachliche und kulturelle Grenzen.

Versöhnung über den Gräbern war Motto und Inhalt der ersten Jugendbegegnungen, Ende der Fünfziger Jahre. Jugendliche aus ehemals verfeindeten Nationen sollten sich kennenlernen und so sollten alte Feindbilder aufgebrochen werden. Heute begegnen sich auf den Workcamps junge Europäerinnen und Europäer unter dem Motto "Gemeinsam für den Frieden".

Gesundheit und Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben oberste Priorität. Bei der Durchführung gelten die jeweils aktuellen Pandemie- und Reisebestimmungen.

Weitere Camps des Volkbundes in ganz Europa unter www.volksbund.de/workcamps.