Regionsbrandmeister legt eindrucksvolle Zahlen bei Großer Dienstbesprechung vor

Mit 300 Teilnehmern fand die große Dienstbesprechung mit Funktionsträgern und Gästen im Haus der Region statt.

Fortbildungsangebote für (angehende) Führungskräfte und „Social Media“ sind Themen der Führungskräftetagung der 20 Stadt- und Gemeindefeuerwehren sowie 206 Ortsfeuerwehren der Region Hannover mit 300 Teilnehmern am vergangenen Sonnabend in Hannover.

Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing konnte am vergangenen Sonnabend, 19. November 2016, bei der großen Dienstbesprechung 2016 der Regionsfeuerwehr den Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehren der Region Hannover und Gästen im Haus der Region in Hannover mit seinem Jahresbericht eindrucksvolle Zahlen vorlegen. 8.830 Einsatzkräfte (+ 165 gegenüber dem Vorjahr) stellen in 206 Ortsfeuerwehren den Brandschutz für 627.818 Einwohner der Region sicher. Und das rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Auf 71 Einwohner kommt damit ein Feuerwehrmann beziehungsweise eine Feuerwehrfrau. Bei 6.339 Einsätzen, von denen 56 Prozent technische Hilfeleistungen waren, sind dies durchschnittlich 17 Einsätze am Tag. Um diesen Standard zu halten, appellierte Mensing an die Politik, sich weiter um die Akzeptanz für Freistellungen bei den Arbeitgebern zu bemühen. Um dem demografischen Wandel zu begegnen, der sich bei den Freiwilligen Feuerwehren der Region im hohen Anteil der 30- bis 50-Jährigen zeige, stehe die Nachwuchs- und Mitgliedergewinnung trotz (noch) stabiler Zahlen bei den Einsatzkräften weiter im Fokus. Unterstützt werden sie durch die niedersächsische Imagekampagne "Sag Ja zur Feuerwehr!", die Mensing ausdrücklich lobte.

Gute Erfolge zeige die Imagekampagne vor allem, wenn sie mit örtlichen Aktivitäten zur Mitgliedergewinnung verknüpft werde. Dabei kommen auch zunehmend die Sozialen Medien zum Einsatz, wie die Wunstorfer Feuerwehrpressesprecher Marvin Nowak und Marcell Nellesen in ihrem Impulsvortrag "Social Media in der Feuerwehr – Chance oder Modetrend" berichteten. Auch als Informationsmedium für die Bevölkerung bei Großschadenslagen oder im Katastrophenfall haben sich Instrumente wie facebook & Co. bereits bewährt und werden weiter an Bedeutung gewinnen. Die Regionsdezernentin Cora Hermenau ging in diesem Zusammenhang auch auf das Warnsystem fürs Mobiltelefon "KATWARN" ein, dass für die Region Hannover im August eingeführt wurde. Ganz aktuell wurden über die Smartphone-App Verhaltensregeln im Zusammenhang mit der Vogelgrippe mitgeteilt.

Im weiteren Verlauf der Sitzung konnte Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing auch von deutlichen Fortschritten bei der Lehrgangszuteilung an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) berichten. Sie stieg von in 2016 von 50 auf 60 Prozent und werde für 2017 bei mehr als 70 Prozent liegen. Die im Perspektivprogramm 2025 des Landes Niedersachsen beschlossenen Maßnahmen beginnen zu greifen. Mit den vorgesehenen Beschlüssen zur Einrichtung eines komplett neuen Ausbildungs- und Schulungszentrums in Celle-Scheuen, die in 2 Bauabschnitten ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 80 Millionen Euro vorsehen, würden die Kapazitäten weiter ausgebaut werden. Vor allem werde damit auch ein Ausbildungsgelände mit realen Einsatzobjekten für eine praxisorientierte Ausbildung geschaffen. Hier habe die engagierte Verbandsarbeit des Landesfeuerwehrverbandes und seiner Mitgliedsverbände, zu denen als größter Einzelverband der Feuerwehrverband Region Hannover e.V. gehört, entscheidend zu beigetragen. Auch dass erstmals Investitionen in die NABK nicht durch Feuerschutzsteuermittel finanziert werden und die damit voll den Städten und Gemeinden als Träger des Brandschutzes für Investitionen in Fahrzeug und Geräte erhalten bleiben, sei ein ganz wichtiges Ergebnis der Lobbyarbeit der Verbände.

Mit einem Fortbildungsprogramm für (angehende) Feuerwehrführungskräfte konnten Karl-Heinz Mensing und der Lehrgangsbeauftragte der Regionsjugendfeuerwehr Matthias Düsterwald aus Ronnenberg ein bei den Freiwilligen Feuerwehren ganz neues Ausbildungsangebot der Regionsfeuerwehr vorstellen. Zusammen mit der Volkshochschule Hannover Land werden in 2017 mehrere Seminarmodule zur Qualifizierung von Führungskräften ganz außerhalb des feuerwehrtechnischen Bereiches angeboten. Dabei gehe es unter anderem um die Vermittlung von Argumentationstechniken in schwierigen Gesprächslagen, das Halten von Reden und Ansprachen, das Zeitmanagement vor dem Hintergrund ständig steigender Anforderungen, das Hineinwachsen in die Rolle als Vorgesetzter und die Lösung von Konflikten.

Die Pastoren Tim Kröger und Matthias Stalmann von der Notfallseelsorge Region Hannover berichteten von 101 Einsätzen in der Region Hannover, mussten aber einräumen, dass die Verfügbarkeit nicht immer gegeben war. Es fehjle an Pastoren, die diese Aufgabe zusätzlich mit übernehmen. Hier ging der Appell an die Feuerwehrführungskräfte auf lokaler Ebene bei den Pastorinnen und Pastoren für die Mitarbeit zu werben.

Feierlich beschlossen wurde die Tagung mit dem gemeinsamen Singen der Deutschen Nationalhymne, begleitet vom Blasorchester des Feuerwehrverbandes Region Hannover e.V. unter der Leitung von Hauptstabführer Dieter Hoffmann aus Springe, der die Veranstaltung musikalisch umrahmt hatte. Karl-Heinz Mensing bedankte sich nicht nur bei den Musikerinnen und Musikern, sondern auch bei der Ortsfeuerwehr Landringhausen für die Versorgung mit Getränken und einem kleinen Imbiss sowie der Region Hannover für die Räumlichkeiten und die organisatorische Unterstützung.