Region unterstützt fünf vorbildliche Klimaschutzprojekte

Die Region Hannover unterstützt mit ihrer Leuchtturmrichtlinie Akteurinnen und Akteure, die innovative Klimaschutzprojekte praktisch umsetzen. Über die Förderung von fünf weiteren Projekten hat die Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover, Rike Arff, den Regionsausschuss für Umwelt und Klimaschutz am heutigen Dienstag, 19. Mai 2020, informiert. Die fünf Klimaschutzvorhaben seien "beispielhaft für den Einsatz erneuerbarer Energien, energieeffizienter Technik und klimaschonender Mobilität".

"Wir unterstützen die Projekte, damit neue Ideen für den Klimaschutz realisiert und weiterentwickelt werden", erläuterte Rike Arff. Die Region stellt insgesamt 190.000 Euro für die Projekte bereit.

Klimafreundliche Bio-Bäckerei 

Die Demeter-Bäckerei Backwerk beabsichtigt, ihre Produktion an einen neuen Standort in Hannover-Linden zu verlagern und setzt dabei auf energieeffiziente Technik: So sollen beispielsweise energiesparende Backöfen zum Einsatz kommen, mit deren Abwärme die Heizung unterstützt wird. Darüber hinaus ist der Auf- und Ausbau einer Lastenradflotte zum Beliefern von Kunden innerhalb der Stadt Hannover geplant. Die geplante Förderung durch die Region Hannover beträgt 30.000 Euro.

Optimierte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage für Klinikum

Die Klinikum Region Hannover GmbH will in Lehrte ein Pilotprojekt starten: Am dortigen Krankenhaus soll eine Absorptionskältemaschine das bereits bestehende und mit zwei Blockheizkraftwerken ausgestattete Wärmenetz ergänzen. Hierdurch verbessert sich im Sommer die Auslastung der Anlage. Denn die Absorptionskältemaschine nutzt die bereitgestellte Wärme und wandelt sie in Kälte um. Damit reduziert sich der Stromverbrauch einer elektrisch betriebenen Kompressionskältemaschine, die nur noch bei Lastspitzen zum Einsatz kommt. Der Projektzuschuss beträgt bis zu 50.000 Euro.

Impulse für die Wasserstoff-Forschung

Wie lässt sich Wasserstoff kostengünstiger herstellen? Ein Team um den Verfahrenstechniker Patrick Trinke arbeitet hierzu an einer Lösung und will einen Multizellenprüfstand für die Wasserelektrolyse entwickeln. Bei dieser Technologie geht es um das Zerlegen von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff mit Hilfe von Strom. Wird dabei regenerativer Strom eingesetzt, hat der Wasserstoff eine Speicherfunktion für erneuerbare Energien. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn es ein Überangebot an Wind- oder Solarstrom gibt. Bei Lastspitzen lässt sich der Wasserstoff wieder zum Erzeugen von Strom einsetzen. Für das Projekt ist ein Zuschuss von maximal 60.000 Euro vorgesehen.

Energieeffizienter Firmenneubau mit Solar-Gründach

Die KES GmbH & Co. KG, die Systeme und Komponenten für Schienenfahrzeuge anbietet, plant einen energieeffizienten Neubau in Barsinghausen. Eine Besonderheit des Gebäudes ist ein Retentions-Gründach mit Solarstromanlage. Das begrünte Dach hat einen Kühleffekt und verbessert hierdurch die Effizienz der Solaranlage. Zudem hält es größere Niederschlagsmengen zurück, wodurch die Kanalisation vor allem bei Starkregenereignissen entlastet wird. Die Region Hannover fördert das innovative Gründach mit bis zu 40.000 Euro.

Testlauf für Carsharing-Bürgermobil mit Solarstromnutzung

Die Genossenschaft NaturEnergie Region Hannover installiert eine Solarstromanlage auf dem Feuerwehrhaus in Neustadt-Eilvese. Ziel ist es, möglichst viel des erzeugten Stroms vor Ort zu nutzen. Hierzu will die Energiegenossenschaft eine E-Ladestation mit einem innovativen E-Carsharing-Modell initiieren. Dabei soll ein Siebensitzer als Bürgermobil zum Einsatz kommen. Außerdem steht die Ladestation den Einwohnern zukünftig für eigene E-Autos zur Verfügung. In einem Zweijahresbetrieb testet die Genossenschaft, wie viele Einwohner der Ortschaft Eilvese sich mit offensiver Öffentlichkeitsarbeit für das Bürgerenergiekonzept motivieren lassen. Sie überprüft außerdem, ob die Kosten durch die direkte Nutzung des Solarstroms so stark sinken, dass es nach dem Testbetrieb auch regulär kostendeckend weitergehen kann. Für die Testphase stellt die Region einen Zuschuss von maximal 10.000 Euro bereit.

Förderrichtlinie für Projekte mit "Leuchtturmcharakter"

Die Region Hannover vergibt die Zuschüsse auf Basis der Richtlinie zur Förderung regional bedeutsamer Klimaschutzvorhaben. Der nächste Stichtag zum Einreichen von Anträgen ist der 31. Juli 2020. Einwohner und Kommunen der Region Hannover sowie Unternehmen, Vereine und Verbände mit Sitz in der Region Hannover können die Anträge bei der Klimaschutzleitstelle der Region stellen.
Weitere Informationen gibt es unter www.hannover.de/leuchtturmrichtlinie.