ARLOWS Racing Team entführt nachts WM Punkte aus der Magdeburger Börde

Das ARLOWS Racing Team in ihrer Box.

In der vergangenen Woche war die Langstreckenweltmeisterschaft im Rahmen der German Speedweek zu Gast in der Motorsportarena Oschersleben. Wie berichtet ging aus der Region Hannover auch das ARLOWS Racing Team an den Start und die achtstündige Hatz wurde zu einer Triumphfahrt.

Bereits am Dienstag begannen die Vorbereitungen des Teams auf der Heimstrecke. Nach der Ankunft wurde die Box 22 bezogen und für die nächsten 4 Tage als Ruheraum, Lager und Werkstatt eingerichtet. PS Track Events spendete die komplette Boxenausstattung und eine besondere Überraschung sollte am Dienstagabend noch von Veranstaltungstechniker Lühning Events aus Lehrte folgen. Nachdem auch in diesem Jahr wieder Nachttraining und Zieleinlauf in der Dunkelheit stattfinden sollten erhielt das Team als Unterstützung eine Lichttraverse inklusive Beleuchtung bereitgestellt und aufgebaut, so ausgestattet konnten auch die nächtlichen Boxenstopps unter besten Bedingungen ausgeführt werden.

Am Mittwoch wurde den kompletten Tag trainiert und einige Änderungen am Fahrwerk der 200PS starken BMW S1000rr durchgeführt, alles lief tadellos und die Zeiten wurden immer schneller und konstanter. Änderungen in Richtung leichterer Fahrbarkeit des Bikes sollten die Jungs noch bis ins Warm-Up am Sonnabendmorgen begleiten, denn die Kraft einer so starken Maschine konstant circa eine Stunde zu kontrollieren ist die größte Herausforderung für die Fahrer bei einem Langstreckenrennen. Nachdem dann stündlich die fast 23 Liter im Tank aufgebraucht sind, ist die Boxencrew gefragt und deren Arbeit lief ebenfalls über den kompletten Zeitraum wie am Schnürchen. Im Rennen verbesserte die Crew ihren persönlichen Rekord auf 1:10 Minuten. In dieser Zeit wechseln sie an einem seriennahen Motorrad ohne Schnellwechselhilfen beide Räder und tanken voll, was in den Augen alle eine sensationelle Leistung war.

Das Rennen begann am Sonnabend, pünktlich um 14 Uhr, und wurde komplett live auf Eurosport 2 übertragen. Sascha Schoder, 37, aus Engensen fuhr den Start und konnte in der ersten Stunde von Startplatz 30 direkt einige Plätze gutmachen. Bereits in den ersten Stunden des Rennens mussten einige Teams nach schweren Stürzen die Motorräder stehen lassen, sodass es für das fast 20-köpfige Team im Klassement immer weiter voran ging. Bereits zur Rennmitte war man in der vorderen Hälfte der insgesamt 33 Teams angekommen und es lief diesmal bis zum Rennende alles Bestens. Malte Bigge, 38, aus Stemmwede und der 27-jährige Kjel Karthin aus Duisburg lagen sich nach dem Rennen lange in den Armen. Die Erleichterung fiel den Dreien in Form mehrerer zentnerschwerer Felsbrocken von den Herzen, nachdem das Motorrad im letzten Jahr Feuer gefangen hatte und im Kiesbett vor den Augen der Welt abbrannte.

2017 schrieb das Drehbuch des Langstreckenklassikers ein deutlich schöneres Finale für das Team mit der Startnummer 26 und dafür sind alle mehr als dankbar.

Insgesamt 17. Platz, 8. im Feld der seriennahen "Stocksport Bikes" und bestes nationales Team "Open". Dafür bekam Teamchef Detlef Karthin, der seit mehr als 30 Jahren aktiv Rennsport betreibt von Rennleiter Ottmar Bange und Streckensprecher Thomas Deitenbach sogar noch einen Sonderpokal bei der mitternächtlichen Siegerehrung im Hotel überreicht. Die anschließende Feier im Fahrerlager verlief wie immer im Motorradsport quer durch alle Boxen in freundschaftlich familiärer Atmosphäre, man kennt sich teilweise schon Jahrzehnte und unterstützt einander wo es nur geht.

Auf die Frage ob es 2018 ein Wiedersehen bei der Speedweek gibt hielt Sascha Schoder sich noch bedeckt: "Jetzt geht´s erstmal an Pfingsten im bremerhavener Fischereihafen so richtig ab und danach sehen wir weiter!"