Von Schnecken und Dosentelefonen: Hör-Aktion in Grundschulen

Ein Aktionstag rund ums Ohr in der Klasse 3 der Heinrich-Bokemeyer--Grundschule in Immensen. Mit dabei (hinten, links): Mechatronik-Ausbilder bei Sennheiser, Christoph Knake, mit Auszubildenden, Medizinpädagogin Dr. Angelika Illg (hinten Mitte) vom Deutschen HörZentrum der Medizinischen Hochschule Hannover, und Barbara Kies von der Hörregion Hannover (hinten, rechts).Foto: F. Banse, Region Hannover

Wie funktioniert das Ohr? Wie fühlt es sich an, nichts zu hören? Und was für Geräusche lassen sich selbst erzeugen? Rund um das Gehör und das Hörvermögen dreht sich ein Gemeinschaftsprojekt der Sennheiser electronic GmbH Co. KG, des Deutschen HörZentrums der Medizinischen Hochschule Hannover und der Hörregion. Ziel ist, Kinder für das Thema Hören zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, auf ihr Gehör zu achten. Am Dienstag, 19. September 2017, haben die Kinder der Klasse 3 in der Heinrich-Bokemeyer-Grundschule im Lehrter Ortsteil Immensen die Ohren aufgesperrt. Es war der fünfte Aktionstag dieser Art an Grundschulen in der Region Hannover.

"Wir sind damit eingestiegen, dass wir mit den Kindern mit verschiedenen Gegenständen und Instrumenten Geräusche erzeugt haben", berichtet Medizinpädagogin Dr. Angelika Illg vom Deutschen HörZentrum. Dann kam die Theorie: Wie funktioniert das Gehör? Was hat es mit der Schnecke im Ohr auf sich? Ein großes Modell diente als Anschauungsobjekt, ehe die Kinder selbst in einem Spiel die Aufgaben der verschiedenen Bestandteile des Ohres nachstellen durften. Weiteres Programm des Vormittags: Dosentelefon bauen, Gehörschutz und Kopfhörer testen, Hörgeräte kennen lernen und schließlich Ocean-Drums und Röhrentrommeln basteln. Unterstützung gab es von Auszubildenden der Firma Sennheiser, die auch das notwendige Material zur Verfügung stellte.

Das Konzept basiert auf einer gemeinsamen Idee von Sennheiser und dem Deutschen HörZentrum. "Beide Institutionen beschäftigen sich unter anderem auch damit, Wissen weiterzugeben", sagt Dr. Angelika Illg vom Deutschen HörZentrum. "Die Grundschüler sind unsere Zukunft. Sie müssen gerade in diesem Alter lernen mit ihren persönlichen Ressourcen sensibel umzugehen, da nicht alles am Körper reparabel ist. Hören hat großen Einfluss auf unsere Gesundheit. So werden wir mit den Kindern auch einen Blick in die Welt von hörgeschädigten Kindern werfen." Die Sensibilisierung für das Thema Hören schärfe die persönliche Wahrnehmung und den Umgang mit dem Gegenüber, betont die Medizinpädagogin.

"Wir unterstützen das Projekt sehr gerne, denn als Audiospezialist wissen wir sehr genau, worauf es beim Thema ‚Hören‘ ankommt und teilen dieses Wissen gerne mit den Schülern. ‚Sound‘ kann auf einzigartige Weise unsere Emotionen beeinflussen, wie beispielsweise auf einem Konzert. Diese Erfahrung anhand von Experimenten für die Schüler erfahrbar zu machen ist eine tolle Aufgabe", sagt Stefanie Mehlbauer, Manager Vocational Training bei Sennheiser. "Unsere Schule nimmt an dieser Aktion teil, weil wir unseren Schülerinnen und Schülern die Thematik rund ums Hören näher bringen wollen", sagt Birgit Rieger, Leiterin der Grundschule in Immensen. "Durch die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hörzentrum und Sennheiser lernen die Kinder ihr Gehör mehr zu schätzen und achtsam mit Stimme und Gehör umzugehen. Langfristig wollen wir einzelne Aktionen in den Unterricht integrieren, damit auch anderen Klassen davon profitieren.

Den Anstoß für das Grundschulprogramm hatte die Hörregion gegeben: "Die Hörregion ist ein Vernetzungsprojekt. Wir bringen Akteurinnen und Akteure aus der Region Hannover zusammen, die sich mit dem Thema Hören beschäftigen, damit aus dieser Zusammenarbeit etwas Neues entsteht – so wie dieses Programm an Grundschulen", erklärt Barbara Kies, Projektmitarbeiterin der Hörregion. "Wir bündeln Kräfte, um gemeinsam das Thema Hören in den Fokus zu rücken. Der Hörsinn ist wesentlich, um an Gesellschaft, Bildung, Kultur und Kommunikation teilzuhaben. Deshalb ist es wichtig, auf sein Gehör zu achten. Je eher ein Mensch das lernt, umso besser."

Hörregion Hannover: In der Region Hannover gibt es eine deutschlandweit einzigartige Vielfalt von herausragenden Unternehmen, Einrichtungen und Initiativen rund um Schall, Klang und Akustik – in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit, Bildung und Kultur. Auf dieser Basis hat die Region Hannover die Marke und das Netzwerk Hörregion entwickelt. Sie macht auf den Hör-Sinn in seinen verschiedenen Facetten aufmerksam, wirbt für gutes Hören und stärkt den Standort Region Hannover.

Weitere Informationen über Idee, Projekte und Veranstaltungen der Hörregion gibt es unter www.hörregion-hannover.de.