Fliegende Säugetiere in der Grundschule Wettmar

Elisa aus der Klasse 3a betrachtet eine Fledermaus.

Fledermäuse sind faszinierende Tiere. Sie sind zusammen mit den Flughunden die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Dies und viele andere interessante Dinge über die nachtaktiven Insektenfresser haben die Kinder der Umwelt-AG an der Grundschule Wettmar von Anne Walter vom NABU Burgwedel erfahren.

Den Kontakt zu ihr hat die Schule von Michael Krelle, dem Naturschutzbeauftragten der Region Hannover für den Bereich Burgwedel, bekommen. Anne Walter ist für eine Stunde in die Schule gekommen und hatte auch einige Fledermäuse dabei. Allerdings flogen diese nicht durch das Klassenzimmer. Es handelte sich hierbei um Tierpräparate, denen die Kinder sich nähern konnten, ohne dass einer vor dem anderen Angst haben musste. So konnten die Kinder genau erkennen, dass sich die Fledermausflügel aus der Hand des Tieres gebildet haben. Der Oberarm ist stark verkürzt, dafür sind die Finger extrem verlängert. Dazwischen spannt sich eine geschmeidige, gut durchblutete Flughaut wie eine feine Membran, ein zuverlässiges Segel. Die Flügel helfen auch, vorbeifliegende Insekten aus der Luft zu keschern.

Die Schüler konnten bereits einiges Vorwissen aufweisen. Es gab aber auch unwahrscheinlich viele Fragen. So wollte Jannis zum Beispiel wissen, ob Flughunde auch zu der Familie der Fledermäuse gehören, ob Fledermäuse Winterschlaf halten und ob ihnen dann nicht der Magen knurrt. Lilliana wusste zu berichten, dass Fledermäuse über Kopf schlafen. "Steigt ihnen da nicht das Blut zu Kopf?" wunderte sich Jannis.

Für Leonie war es ein Rätsel, wie sich die Tiere kopfüber aufhängen können ohne herunterzufallen. "Mit den scharfen Krallen ihrer Hinterfüße halten sie sich an der Decke ihres Verstecks fest", wusste Noah zu berichten. Anne Walter ergänzte: "Ein Mechanismus an den Fußgelenken macht dies möglich. Allein durch ihr Gewicht rastet eine Sehne ein, die die Fußkrallen in gekrümmter Haltung fixiert und verhindert, dass die Tiere während des Schlafes herabfallen. Ihre Muskelkraft benötigen sie nur, wenn sie den Griff wieder lösen möchten."

Auf die Frage, ob man Fledermäuse hören kann, zog Anne Walter einen Fledermausdetektor aus der Tasche, mit dem man die Ultraschallrufe für das menschliche Ohr hörbar machen kann. Sie erzählte, dass dabei Arten die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen. 

Ganz Mutige durften auch mal am würzigen Fledermauskot schnuppern und erfuhren dabei, dass man den Kot einer Fledermaus von dem einer Maus unterscheiden kann, indem man ihn zerreibt. Fledermauskot zerbröselt, Mäusekot hingegen verschmiert.

Fledermäuse gehören überall in Europa zu den geschützten Tierarten, weil sie eine wichtige Funktion in Haushalt der Natur haben und viele Arten durch den Menschen in ihrem Bestand gefährdet sind. So helfen sie zum Beispiel in der Land- und Forstwirtschaft Schädlinge zu reduzieren. Die kleinen Tiere vertilgen jede Menge Insekten. 

Eine Möglichkeit für den aktiven Fledermausschutz ist es, Fledermausquartiere und Jagdgebiete zu schaffen oder zu erhalten. Alte Bäume mit Höhlen sollten möglichst erhalten und kleine Einflugschlitze zu Dachböden oder Kellern offengehalten werden. Eine Alternative können auch Fledermauskästen im Garten sein. Vielleicht finden die Kinder der Umwelt-AG und ihre Lehrerin, Frau Lübbert, ja eine Möglichkeit, den Fledermäusen an der Grundschule Wettmar ein Quartier einzurichten.

Am Ende lief allen die Zeit davon, so dass nicht alle Fragen beantwortet werden konnten. So haben die Kinder noch viele weitere Forscherfragen, die sie in ihrer Umwelt-AG klären können. Dafür haben sie von Anne Walter Informationsmaterial bekommen.