12. „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“ vergeben

Stadt und Region verleihen gemeinsam den Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft. Regionspräsident Steffen Krach und Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay freuen sich mit den Preisträger der Firma SKM GmbH und HOTBOXXX GmbH, zusammen mit den Wirtschaftsdezernenten und Beauftragten für Menschen mit Behinderung von Stadt und Region.Foto: Region Hannover, Philipp Schröder

Zum 12. Mal wurde am gestrigen Montag, 2. Oktober 2023, der "Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft" vergeben, in diesem Jahr erstmals gemeinsam von Stadt und Region Hannover. Insgesamt standen Preisgelder in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Bewerben konnten sich Unternehmen aus der gesamten Region. Die Preisträger sind in diesem Jahr die Unternehmen SKM GmbH und HOTBOXXX GmbH.

"Wir freuen uns sehr, erstmals gemeinsam mit der Region Hannover zwei Unternehmen und deren Leistungen in Bezug auf Inklusion im Betrieb auszuzeichnen. Der Förderpreis ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg Hannovers zu einer inklusiven Stadt. Wir bauen öffentliche Gebäude barrierefrei aus, erarbeiten inklusive Konzepte für Kitas und Schulen und setzen uns auch für gute Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen ein. Mit dem Förderpreis ‚Inklusion in der Wirtschaft‘ unterstützen wir die gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben besonders von Menschen mit Behinderung und hoffen, dass das beispielhafte Engagement der Preisträger viele weitere Unternehmen inspiriert", sagte Oberbürgermeister Belit Onay im Rahmen der Preisverleihung.

"Menschen mit Behinderungen sind eine Bereicherung für den Arbeitsmarkt und es wird Zeit, dass das anerkannt wird. Wir können nicht einerseits über den Fachkräftemangel diskutieren und andererseits das Potenzial ignorieren, das Menschen mit Behinderung bieten. Mit dem Förderpreis möchten wir genau darauf aufmerksam machen und gemeinsam mit der Landeshauptstadt Betriebe auszeichnen, die zeigen, wie es funktioniert. Die ausgezeichneten UnternehmerInnen sind Vorbilder für alle ArbeitgeberInnen in der Region und wir hoffen, dass viele weitere Betriebe diesen Beispielen folgen werden. Sie zeigen exemplarisch, dass Inklusion eine doppelte Chance ist: als berufliche Teilhabe- und Entwicklungsmöglichkeit für Menschen mit Handicap und als eine Antwort auf den zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangel," erläuterte Regionspräsident Steffen Krach aus diesem Anlass.

Das Unternehmen SKM GmbH ist wachsend auf dem Branchenmarkt "Schaltanlagenbau" der Niederspannungstechnik. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt derzeit rund 50 Mitarbeiter, zehn Prozent von ihnen mit einer Schwerbehinderung, und ist seit mittlerweile 25 Jahren erfolgreich im Geschäft. Das Herzensanliegen der beiden Geschäftsführer Robin Sprengberg und Robert Menze: "Jeder verdient eine Chance – auch eine zweite". Das Unternehmen zeigt, wie wertvoll und zukunftsorientiert eine systematische Konzeption der Inklusion funktioniert: 2019 wurde ein barrierefreies Firmengebäude gebaut, die Arbeitsplätze sind der jeweiligen Situation angepasst, Arbeiten findet teilweise im Sitzen statt, damit sich die Mitarbeitenden nicht körperlich überanstrengen. Die Chefs legen viel Wert darauf, dass die Mitarbeitenden mit Behinderung immer Ansprechpersonen greifbar haben und genügend Zeit zur Bewältigung der Aufgabe gegeben wird – und gleichzeitig die schrittweise Förderung der Selbstständigkeit gefördert wird. 

Die Firma HOTBOXXX ist ein innovatives Start-up Unternehmen im Bereich Fast-Food, das seit Ende 2021 mittlerweile elf Klappautomaten betreibt. Die Kunden haben die Auswahl aus 50 verschiedenen Produkten und können diese gegen Bargeld oder auch kontaktlos erwerben. Zur Palette gehören unter anderem Chicken Nuggets und verschiedene Burger. Bereits bei der Unternehmensgründung wurde ein wichtiger Schwerpunkt auf das Thema Inklusion gelegt. Hierbei beschäftigte sich das Unternehmen intensiv damit, welche besonderen Herausforderungen Mitarbeiter mit Beeinträchtigung im Alltag haben, wie sie den täglichen Arbeitsweg absolvieren und was sie von ihrem künftigen Arbeitgeber erwarten. Aktuell sind unter den 12 Mitarbeitern 75 Prozent mit Einschränkungen beschäftigt. Die Jury war der Ansicht, dass dieses Unternehmen das Thema Inklusion fest in ihrer Unternehmenskultur verankert hat.

Im Rahmen der Preisverleihung wurde auch die einstimmige Entscheidung der Jury gewürdigt. Die Jury bestand aus Mitgliedern der Regionsversammlung und des Rates, der Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Region und der LHH, Mitarbeiter der Region und der LHH sowie Vertretern von Behindertenverbänden und der Arbeitsverwaltung.