Tuberkulose: „Erkrankungsfälle frühzeitig erkennen und Ansteckungen verhindern“

In Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr 353 Tuberkuloseneuerkrankungen registriert, damit liegt die Anzahl der neu aufgetretenen Fälle bei 4,4 je 100.000 Einwohner (2022: 3,7 je 100.000 Einwohner, 303 Neuerkrankungen). Deutschlandweit lag die Zahl der Neuerkrankungen im vergangenen Jahr bei 5,3 je 100.000 Einwohner. In der Region Hannover ist die Zahl der gemeldeten Tuberkulosefälle rückläufig: Nach 67 gemeldeten Fällen im Jahr 2022 (5,7 Fälle je 100.000 Einwohner) wurden im vergangenen Jahr 52 Fälle registriert (4,4 Fälle je 100.000 Einwohner).

Dr. Fabian Feil, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, weist auf die wichtige Rolle der Gesundheitsämter und der Ärztinnen und Ärzte bei der Tuberkulosebekämpfung hin: "Tuberkulose-Erkrankungen treten in Deutschland und Niedersachsen vergleichsweise selten auf. Umso wichtiger ist es, Erkrankungsfälle frühzeitig zu erkennen und Ansteckungen im Umfeld der Betroffenen zu verhindern. Hier leisten die Gesundheitsämter und die Ärztinnen und Ärzte durch ihren Einsatz einen entscheidenden Beitrag."

Während Deutschland bei der Tuberkulose zu den sogenannten Niedriginzidenzländern gehört, kommt die Tuberkulose in vielen Teilen der Welt auf Grund der sozialen Bedingungen und schlechterer medizinischer Versorgung häufiger vor. Deshalb werden beispielsweise Asylsuchende, die in eine Gemeinschaftsunterkunft aufgenommen werden, auf Tuberkulose untersucht. So können Erkrankungsfälle frühzeitig erkannt und behandelt werden. Eine Tuberkulose-Erkrankung kann mit einer gezielten Behandlung fast immer zuverlässig geheilt werden.

Marlene Graf, Leiterin des Gesundheitsamtes der Region Hannover, unterstreicht die wichtige Rolle der Gesundheitsämter. "Als Gesundheitsbehörde recherchieren wir bei jedem gemeldeten Fall von ansteckender Lungentuberkulose, wer mit der erkrankten Person in Kontakt war und sich eventuell angesteckt haben könnte. Diese Personen werden dann auf eine Tuberkuloseinfektion untersucht und eingehend beraten. Eine umfassende Aufklärung der betroffenen Person und der Menschen im Umfeld ist wichtig, da mit einer solchen Situation immer auch Ängste und Unsicherheiten verbunden sind."

Eine Tuberkuloseerkrankung gibt sich nicht durch typische Anzeichen zu erkennen, sondern äußert sich oft nur durch allgemeine Beschwerden wie langanhaltender Husten, Gewichtsabnahme, Müdigkeit und nächtliches Schwitzen. Treten solche Beschwerden über einen längeren Zeitraum auf, sollten ein Arzt oder die Tuberkulose-Beratungsstelle eines Gesundheitsamtes aufgesucht werden.

In der Region Hannover steht das Team Infektionsschutz/Tuberkulose für weitere Auskünfte oder Terminvereinbarungen unter Telefon 0511/616-22888 oder per Mail an tuberkulose@region-hannover.de zur Verfügung. Ausführliche Informationen zur Tuberkulose bieten auch die Internetseiten www.hannover.de und www.infektionsschutz.de.